Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


USA wollen 60 Millionen Impfdosen von Astrazeneca an andere Länder abgeben 

Die USA wollen 60 Millionen Impfdosen des Corona-Vakzins des Herstellers Astrazeneca an andere Länder abgeben. Das gab der Corona-Berater des Weißen Hauses, Andy Slavitt, am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt. Die Impfdosen würden freigegeben, sobald sie "verfügbar" seien. Der Impfstoff des britisch-schwedische Pharmakonzerns ist in den USA noch nicht zugelassen, wird in dem Land aber bereits produziert.


Draghi wirbt im Parlament für milliardenschweren Corona-Wiederaufbauplan 

Mit eindringlichen Worten hat Italiens Ministerpräsident Mario Draghi im Parlament für seinen Corona-Wiederaufbauplan im Umfang von über 220 Milliarden Euro geworben. Es gehe um das "Schicksal des Landes, seine Glaubwürdigkeit sowie um seinen Ruf als Mitgründer der EU und führender Akteur in der westlichen Welt", sagte Draghi vor den Abgeordneten in Rom. Ein Großteil des Geldes soll die EU beisteuern. Italien gehört zu den von der Pandemie am schwersten betroffenen Ländern der Europäischen Union.


Merkel kündigt Erleichterungen für Geimpfte und Genesene an 

Gegen das Coronavirus Geimpfte oder von einer Infektion Genesene sollen laut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Erleichterungen für Angebote wie Friseurbesuche oder "Click and meet" im Einzelhandel genießen. "Es ist evident, dass Kontaktpersonen ersten Grades, die doppelt geimpft sind, 14 Tage später keine Quarantäne mehr antreten müssen", sagte Merkel nach einer Konferenz mit den Länderchefs. "Und es ist auch klar, dass da, wo als Zugangsberechtigung ... Schnelltests erwartet werden, Geimpfte und Genesene diese Tests nicht beibringen müssen." Zudem kündigte die Kanzlerin an, dass spätestens im Juni die Impfpriorisierung aufgehoben werden solle.


Kritik aus CDU an Merkel-Kurs bei Freiheiten für Geimpfte 

Aus der CDU kommt Unmut über eine Weigerung von Kanzlerin Angela Merkel, in der Debatte über Freiheitsrechte Geimpfte und negativ Getestete gleichzustellen. "Ich halte die Gleichbehandlung bei den Öffnungen von Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten für gesellschaftlich dringend geboten, ansonsten droht ein weiterer Riss durch die Gesellschaft", sagte Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) dem Spiegel. Insbesondere für Branchen wie Einzelhandel, Gastronomie oder Veranstaltungen eröffneten sich damit wichtige Perspektiven. Kritik kam auch vom Vorsitzenden der Jungen Union, Tilman Kuban. "Wir brauchen eine Perspektive", sagte er. Nötig sei eine Chance auf Normalität für alle und damit "Freiheiten für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete".


Zypern will ab Mai geimpfte Touristen aus 65 Ländern einreisen lassen 

Zypern will ab dem 10. Mai Touristen aus 65 Ländern einreisen lassen, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Reisende aus diesen Ländern müssten sich weder einer Quarantäne unterziehen noch einen negativen Corona-Test vorweisen, sagte Tourismusminister Savvas Perdios der Nachrichtenagentur CNA. Die einzige Voraussetzung für die Einreise sei ein vollständiger Impfschutz. Die Corona-Pandemie hat den Tourismus auf der Mittelmeerinsel hart getroffen. Nach fast vier Millionen Besuchern im Jahr 2019 kamen im vergangenen Jahr nur 631.609 Touristen nach Zypern. Um den Tourismus wieder anzukurbeln, hatte Zypern im März bereits die Einreisbeschränkungen für israelische und britische Touristen gelockert.


Arbeitgeber fordern beim Impfen Beteiligung der Betriebsärzte 

Die deutschen Arbeitgeber drängen vor dem Impfgipfel auf eine Beteiligung der Betriebsärzte bei der Verabreichung der Vakzine. Betriebe und Unternehmen stellten ein gutes Setting für ein niedrigschwelliges, arbeitsplatznahes und freiwilliges Impfangebot für die mehr als 31 Millionen Beschäftigten dar, erklärte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. "Impfen ist Wirtschaftspolitik. Deswegen ist auch der Königsweg aus der Krise: schnelles Impfen. Je zügiger wir durchimpfen, desto rascher kommt unsere Wirtschaft wieder auf die Beine und die Konjunktur in Fahrt", sagte Dulger. Die Betriebe stünden beim Impfen in den Startlöchern. Jetzt sei die Politik gefordert, so rasch wie möglich die hierfür notwendigen letzten Voraussetzungen zu schaffen und dafür zu sorgen, dass Impfdosen in ausreichender Menge auch für die Betriebsärzte zur Verfügung gestellt würden.


Von der Leyen will geimpfte US-Bürger bald wieder in die EU reisen lassen 

Gegen Corona geimpfte US-Bürger könnten in den kommenden Monaten wieder in die Europäische Union einreisen dürfen. In den USA würden Impfstoffe eingesetzt, die von der EU-Arzneimittelbehörde EMA zugelassen worden seien, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Sonntag in einem Interview mit der New York Times. "Das wird Freizügigkeit und Reisen in die Europäische Union ermöglichen." Entscheiden müssen dies allerdings die EU-Mitgliedstaaten. Einen genauen Zeitplan nannte die EU-Kommissionspräsidentin nicht.


Johnson & Johnson kürzt Impfstoff-Lieferung für Deutschland 

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson kürzt nach Spiegel-Informationen offenbar die für diese Woche vorgesehene zweite Lieferung seines Corona-Impfstoffs. "Die zweite Lieferung wird nicht den ursprünglich prognostizierten Umfang haben", schreibe das Bundesgesundheitsministerium von Jens Spahn in der Antwort auf eine Anfrage des Nachrichtenmagazins. Laut einer Aufstellung des Ministeriums sollten in diesen Tagen eigentlich 444.000 Dosen eintreffen. Wie viele es nun tatsächlich werden, könne oder wolle das Ministerium nicht sagen. Der Hersteller selbst habe bislang nicht auf eine Anfrage des Spiegel reagiert.


Spahn will vorerst keine Aufhebung der Impfpriorisierung 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich gegen eine Aufhebung der Impfpriorisierung ausgesprochen, solange bestimmte Berufsgruppen kein Angebot erhalten haben, die nicht im Homeoffice arbeiten können. "Ich möchte, dass wir zuerst diesen Gruppen jetzt ein Angebot machen im Mai in allen Bundesländern", sagte Spahn dem Nachrichtensender Welt. "Der nächste Schritt ist dann die Aufgabe der Priorisierung generell." Berufsgruppen wie Verkäufer, Busfahrer, Justizbeamte oder Lehrer an weiterführenden Schulen warteten "jetzt seit vier, fünf Monaten darauf, dass sie endlich geimpft werden können". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte eine Aufhebung der Priorisierung für Ende Mai angemahnt.


Daimler startet Online-Registrierung für Impfung von Beschäftigten 

Die deutsche Wirtschaft drückt beim Impfen gegen das Coronavirus aufs Tempo. Der Autobauer Daimler teilte am Montag mit, er habe "alle Vorbereitungen getroffen, um sofort mit den Impfungen loslegen zu können, sobald dies für Werksärzte möglich ist", wie Personalvorstand Wilfried Porth erklärte. Bereits seit Montag können sich die Beschäftigten in einem ersten Schritt demnach für eine Impfung durch den werksärztlichen Dienst über eine Online-Plattform registrieren. Mit einem umfassenden Impfprogramm an allen deutschen Standorten wird Daimler nach Konzernangaben beginnen, sobald Impfstoff im jeweiligen Bundesland erhältlich und die Impfung für Betriebsärzte zulässig ist.


Thailand verschärft Corona-Maßnahmen 

Wegen eines starken Anstiegs der Infektionszahlen hat Thailand die Corona-Maßnahmen verschärft. In der Hauptstadt Bangkok und 49 weiteren Provinzen gilt seit Montag eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe von bis zu 20.000 Baht (rund 525 Euro). Thailands Regierungschef Prayut Chan-O-Cha wurde am Montag eine Strafe von 6.000 Baht aufgebrummt, weil er ohne Maske an einem Treffen teilgenommen hatte. Ein Foto des thailändischen Regierungschefs ohne Maske verbreitete sich am Montag in den Online-Netzwerken.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

April 26, 2021 14:22 ET (18:22 GMT)