Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


  RKI: Inzidenz sinkt auf 118,6 

Die Corona-Pandemie verliert weiter an Dynamik. Das RKI meldete am Sonntagmorgen 12.656 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es noch 16.290. Die 7-Tage-Inzidenz sank auf 118,6. 8 Bundesländer weisen eine Inzidenz unter 100 auf, 8 Bundesländer liegen darüber und müssen sich deshalb nach der so genannten Bundesnotbremse richten.


  Spahn: Impfpass in Papierform muss weiter gelten 

Der gelbe Impfpass in Papierform soll nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auch weiterhin gültig sein. "Wenn wir nur auf die digitale Variante setzen, werden sowohl Länder ohne diese Lösung benachteiligt als auch Bürger, die diese nicht haben wollen oder können", sagte Spahn der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Samstag. Er verwies etwa auf "ältere Mitbürger ohne Smartphone".

Als Ziel für den ergänzenden digitalen Nachweis nannte Spahn die "zweite Hälfte des zweiten Quartals".


 
 Städte- und Gemeindebund fordert Ministerpräsidentenkonferenz für Lockerungen 

Der Städte- und Gemeindebund warnt vor einem deutschlandweiten Durcheinander bei Corona-Lockerungen und bringt eine erneute Ministerpräsidentenkonferenz ins Spiel. "Wir erwarten jetzt, dass sich die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten möglichst auf ein einheitliches Vorgehen mit konkreten Öffnungsperspektiven verständigen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Die Bundesnotbremse habe offenbar Wirkung gezeigt. "Wenn es jetzt umgekehrt um weitere Lockerungen, insbesondere für Gastronomie, Hotels und Tourismus, geht, sind im Prinzip die Länder gefordert", sagte er.


 Corona-Zahlen in Indien steigen weiter ungebremst an 

In Indien ist keine Besserung der dramatischen Corona-Lage in Sicht: Die Infektionszahlen stiegen auch am Samstag weiter ungebremst an, die Regierung meldete neue Tageshöchstwerte von mehr als 400.000 Neuinfektionen und mehr als 4000 weiteren Todesfällen. Während die Zentralregierung in Neu Delhi noch zögert, verhängen immer mehr Bundesstaaten strikte Corona-Maßnahmen. In Karnataka mit der IT-Metropole Bangalore tritt am Montag ein zweiwöchiger Lockdown in Kraft.


WHO: Vor den Kindern erst Alte und Gefährdete impfen 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Regierungen aufgefordert, Kinder erst dann gegen das Coronavirus zu impfen, wenn weltweit alle älteren und gefährdete Menschen Immunschutz erhalten haben. Vorrangiges Ziel müsse es sein, alle Länder mit Impfstoff für die Risikogruppen zu versorgen, sagte die Leiterin der Immunisierungs-Abteilung der WHO, Kate O'Brien. Erst dann sollten Gruppen mit viel geringerem Risiko, an Covid-19 zu erkranken, geimpft werden. Als erstes Land hatte Kanada am Mittwoch den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen.


   Von der Leyen: Patent-Aussetzung bei Impfstoff löst Problem nicht schnell 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat vor zu hohen Erwartungen an eine Aussetzung der Patente von Corona-Impfstoffen gewarnt. Dies werde "kurz- und mittelfristig (...) nicht die Probleme lösen" und "keine einzige Impfdosis bringen", sagte von der Leyen beim EU-Gipfel in Porto. Nötig sei vielmehr, dass Länder mit Impfstoffen diese teilten, der Export nicht beschränkt und in den Ausbau der Produktion investiert werde. Von der Leyen bekräftigte, sie sei "offen" für eine Diskussion über den Vorschlag der USA, die Patente für Impfstoffe auszusetzen. Wenn diese aber geführt werde, müsse sie mit einer "eine 360-Grad-Sicht" erfolgen und alle Aspekte berücksichtigen, "weil wir Impfstoffe für die gesamte Welt brauchen".


Strände und Museen in Griechenland dürfen wieder öffnen 

Die Corona-Beschränkungen in Griechenland werden weiter gelockert. Ab Samstag ist das Baden an Privatstränden wieder erlaubt und auch Museen dürfen in einer Woche wieder öffnen, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Am 21. Mai folgt die Öffnung von Open-Air-Kinos, und eine Woche darauf sind dann auch Theaterbesuche wieder erlaubt. Griechenland bereitet sich mit der schrittweisen Aufhebung der Corona-Auflagen auf die bevorstehende Urlaubssaison vor. Nach sechsmonatiger Schließung dürfen seit Montag Cafés und Restaurants ihre Gäste wieder im Freien bedienen.


Astrazeneca in Großbritannien nur noch bei über 40-Jährigen 

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll in Großbritannien nur noch bei über 40-Jährigen eingesetzt werden. Diese Empfehlung veröffentlichte am Freitag das Wissenschaftskomitee JCVI, das die Impfkampagne im Königreich überwacht. Nach Angaben der Arzneimittelbehörde MHRA wurden nach den inzwischen mehr als 28 Millionen Impfungen mit dem Vakzin in Großbritannien 242 Thrombose-Fälle registriert. Unterdessen lockert die Regierung ab 17. Mai die Reisebeschränkungen für England. Das JCVI hatte im April bereits empfohlen, Astrazeneca wenn möglich nur bei über 30-Jährigen einzusetzen. Nun hob es die empfohlene Altersgrenze nochmals an.


EMA prüft Risiko von Blutgerinnseln bei Impfstoffen von Biontech und Moderna 

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) untersucht die Corona-Impfstoffe von Biontech und Moderna mit Blick auf ein mögliches Risiko von Blutgerinnseln. Bislang sei kein Zusammenhang zwischen Impfungen mit den beiden Vakzinen und dem Auftreten der seltenen Nebenwirkung entdeckt worden, erklärte die EMA am Freitag. Es würden aber weitere Prüfungen vorgenommen. Die EU-Arzneimittelbehörde hatte zuvor bei den Vektorviren-Impfstoffen von Astrazeneca und Johnson & Johnson eine Verbindung zu vereinzelten Fällen gefährlicher Blutgerinnsel festgestellt. Bei beiden Vakzinen überwiegt nach Einschätzung der EMA der Nutzen aber das Risiko.


 
WHO erteilt Corona-Impfstoff von chinesischem Hersteller Sinopharm Notfallzulassung 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Freitag dem Corona-Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm eine Notfallzulassung erteilt. "Damit ist er das sechste Vakzin, das von der WHO auf Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität geprüft wurde", sagte der Generaldirektor der UN-Gesundheitsbehörde, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf einer Pressekonferenz. Mit Sinopharm erhält die erste chinesische Pharmafirma eine Zulassung der WHO für einen Corona-Impfstoff.


 
Hamburg will nächste Woche Corona-Beschränkungen lockern 

Hamburg will nächste Woche die Corona-Beschränkungen lockern. Zunächst würden die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, wenn die Infektionszahlen mindestens fünf Werktage unter der Sieben-Tage-Inzidenz von 100 bleiben, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher. Ab Mittwoch soll der Regelbetrieb für Kindergärten aufgenommen werden. Nach dem Ende der Mai-Ferien soll der Wechselunterricht für alle Schüler wieder aufgenommen werden. Bei weiteren Lockerungsstufen müsse man vorsichtig sein, um einen Jo-Jo-Effekt bei den Corona-Infektionszahlen zu verhindern. Die Corona-Inzidenz für Hamburg lag zuletzt bei 78 und damit deutlich unter der als kritische Grenze gesehenen 100 pro 100.000 Einwohner. Bei anhaltend niedrigen Corona-Zahlen seien auch weitere Schritte wie etwa bei den Kontaktbeschränkungen, der Öffnung des Einzelhandels und der Kultur vorgesehen.


Umfrage: Deutliche Mehrheit für Öffnung von Gaststätten für Geimpfte 

Nach dem Parlamentsbeschluss für weitreichende Lockerungen für Geimpfte und vom Coronavirus Genesene hat sich in einer Umfrage eine klare Mehrheit für Öffnungen im Gaststätten- und Veranstaltungsbereich stark gemacht. Laut dem RTL/ntv Trendbarometer, für das das Meinungsforschungsinstitut Forsa am 5. und 6. Mai 1.003 Personen befragte, fänden es 64 Prozent richtig, wenn Hotels, Gaststätten, Theater oder Kinos für vollständig Geimpfte und Genesene wieder öffnen dürften. 33 Prozent der Befragten fänden das nicht richtig. Nur eine Minderheit von 32 Prozent glaubt zudem, dass die vorübergehende unterschiedliche Behandlung von Geimpften und noch nicht Geimpften den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland stark gefährden wird.


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May 09, 2021 03:42 ET (07:42 GMT)