Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Dänemark stellt Impfungen mit Astrazeneca dauerhaft ein 

Dänemark stellt als erstes Land in Europa die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca dauerhaft ein. Es gebe "echte und ernsthafte Hinweise" auf schwere Nebenwirkungen des Vakzins, erklärte der Chef der dänischen Gesundheitsbehörde, Sören Broström. Die Impfkampagne werde deshalb für alle Altersgruppen "ohne diesen Impfstoff fortgesetzt".


Digitaler Impfpass soll in Deutschland bis Sommer starten 

Der von der EU geplante digitale Impfpass soll bis zu den Sommerferien auch in Deutschland zur Verfügung stehen. Die entsprechende App soll zwischen Mitte Mai und Ende Juni bereitgestellt werden, wie es aus dem Bundesgesundheitsministerium hieß. Sie soll dann vor allem das Reisen in der EU erleichtern. Wenn das Projekt startet, sollen gegen das Coronavirus Geimpfte nach ihrem Besuch im Impfzentrum oder der Arztpraxis ein Impfzertifikat bekommen - digital oder als Ausdruck. Dieses können sie dann in eine eigens dafür vorgesehene App einscannen und dort verwalten oder auch in der bereits existierenden Corona-Warn-App. Zusätzlich wird es weiterhin die Möglichkeit eines Eintrags im bisherigen Impfbuch aus Papier geben. Durch eine weitere App soll die Möglichkeit geschaffen werden, die Echtheit des Zertifikats zu überprüfen.


Israel will ab 23. Mai wieder Touristen ins Land lassen 

Nach einjähriger Einreisesperre wegen der Corona-Pandemie lässt Israel vom 23. Mai an wieder Touristen ins Land. Voraussetzung sei, dass die Menschen gegen das Coronavirus geimpft seien und zusätzlich einen negativen PCR-Test nachweisen könnten, teilten die Ministerien für Gesundheit und Tourismus mit. Nach ihrer Ankunft müssten sich die Touristen zudem einem Antikörpertest unterziehen, um ihre Immunisierung gegen das Coronavirus nachzuweisen.Die Einreisegenehmigung für Touristen gilt den Ministeriumsangaben zufolge zunächst nur für eine begrenzte Zahl von Gruppenreisenden. In einem zweiten Schritt sollten die Grenzen dann auch für Individualreisende wieder geöffnet werden.


Brandenburg muss rund 60.000 Zweitimpfungen neu planen 

Mangels Impfstoff muss Brandenburg ab der kommenden Woche rund 60.000 Zweitimpfungen neu planen. "Die Absicherung von Zweitimpfungen hat absolute Priorität", erklärte Landesinnenminister Michael Stübgen (CDU) in einer gemeinsamen Sitzung des Gesundheits- und Innenausschusses im Brandenburger Landtag. Menschen unter 60 Jahren, die als Erstimpfung Astrazeneca verabreicht bekommen hätten, sollten als Zweitimpfung nun Biontech oder Moderna erhalten. Da für die kommenden Wochen aber kein zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung stehe, müsse in anderen Bereichen Biontech- und Moderna-Impfstoff eingespart werden. "Wir werden deswegen weniger zusätzliche Erstimpftermine in den kommenden Wochen in unseren Impfzentren anbieten können, als wir eigentlich geplant hatten", erklärte Stübgen. Bereits vereinbarte Termine für Erstimpfungen blieben aber bestehen.


OECD warnt vor wachsender Bildungsungleichheit wegen Schulschließungen 

Kaum eine Gruppe hat im vergangenen Jahr so stark unter politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelitten wie Schulkinder. Weltweit waren rund eineinhalb Milliarden Kinder zumindest zeitweise vom Schulschließungen betroffen, wie aus einer Umfrage der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht. Das könne langfristig Auswirkungen auf ihre Lernergebnisse haben, erklärte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher. Demnach waren die Schulen in Ländern mit schlechteren Bildungssystemen an besonders vielen Tagen geschlossen. Mangels digitaler Technik und Unterstützung durch Eltern konnten dort fehlende Stunden zudem schlechter ausgeglichen werden. Langfristig könne das die Bildungsungleichheiten verstärken, warnte die OECD in der Studie.


Von der Leyen: 50 Millionen mehr Biontech-Impfdosen für EU bis Juli 

Die Hersteller Biontech und Pfizer liefern der Europäischen Union im zweiten Quartal 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff mehr als ursprünglich geplant. Die Unternehmen hätten zugesagt, die für das vierte Quartal vorgesehenen Dosen bereits ab Ende April zu liefern, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Die gesamte Liefermenge von Biontech/Pfizer für das zweite Quartal steigt demnach auf 250 Millionen Dosen.


Karliczek: Deutschland muss wieder Apotheke der Welt werden 

Die Corona-Pandemie hat die Abhängigkeiten Europas und Deutschland von der Impfstoffproduktion deutlich gemacht, erklärte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek im Deutschen Bundestag. Deshalb strebe ihr Ministerium an, "Deutschland wieder zur Apotheke der Welt zu machen", erklärte sie. Dafür seien exzellente Forschungskapazitäten und exzellente, agile Produktionsentwicklung in Europa, auch jenseits aktueller Notwendigkeit.


Lauterbach fordert deutsche Notfallzulassung für Curevac-Impfstoff 

Nach dem Lieferstopp für den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson fordert der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, dass Deutschland eine nationale Notfallzulassung für die Vakzine des Tübinger Herstellers Curevac vorbereitet. "Wenn Curevac ähnlich gut wirkt wie Biontech oder Moderna, was zu erwarten ist, sollte der Impfstoff schnellstmöglich zugelassen und verimpft werden", sagte Lauterbach dem Spiegel. Auf das Plazet der EU-Arzneimittelbehörde solle Deutschland dann nicht warten. In den kommenden Wochen sollen die Ergebnisse der Phase-3-Studie zu dem Impfstoff veröffentlicht werden. Bis zur EU-Zulassung könnten jedoch nochmals mehrere Wochen vergehen. "Wir sind in einer Notlage, und der Curevac-Impfstoff wäre eine massive Entlastung", sagte Lauterbach.

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DJG/smh

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April 14, 2021 08:32 ET (12:32 GMT)