Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Astrazeneca: Vaxzevria nun in der EU als Booster zugelassen 

Astrazenecas Vektor-Impfstoff Vaxzevria wurde in der Europäischen Union als dritte Impfung für die Auffrischung der Covid-19-Impfung bei Erwachsene zugelassen. Wie der Pharmakonzern mitteilte, darf Vaxzevria nun als dritte Dosis bei Patienten verwendet werden, die zuvor mit Vaxzevria oder anderen in der EU zugelassenen Impfstoffen geimpft wurden.


Derzeit 80 Millionen Impfdosen in den Lagern - Bericht 

In den Lagern des Bundes und des deutschen Pharmagroßhandels liegen derzeit rund 80 Millionen Corona-Impfdosen, für die es auf absehbare Zeit keine Abnehmer geben dürfte und denen deshalb der Verfall droht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Unions-Bundestagfraktion hervor, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Demnach befinden sich 77 Millionen Dosen in den zentralen Lagern des Bundes und drei Millionen beim Großhandel. Dabei handelt es sich zum Großteil um mRNA-Impfstoffe der Hersteller Biontech und Moderna. Hinzu kommt noch im Mai oder Juni eine Lieferung von 30 Millionen Dosen des proteinbasierten Impfstoffs Novavax, der eigentlich Skeptiker überzeugen sollte, aber inzwischen als Ladenhüter gilt. Mit der Lieferung steigen die Bestände auf 110 Millionen Dosen. Die Abgabe an ärmere Staaten scheidet nach Auskunft der Bundesregierung trotzdem praktisch aus, da die internationale Impfinitiative Covax derzeit keinen Bedarf mehr hat.


Pflegekräfte in Heimen und Kliniken bekommen neuerlichen Corona-Bonus 

Die in der Corona-Pandemie besonders belasteten Pflegekräfte in Altenheimen und Krankenhäusern erhalten abermals eine Bonuszahlung. Das am Donnerstagabend vom Bundestag beschlossene Gesetz sieht eine Zahlung von maximal 550 Euro für Vollzeitbeschäftigte in der direkten Altenpflege und Betreuung vor. Bis zu 370 Euro bekommen Beschäftigte, die für Einrichtungen der Altenpflege tätig sind und mindestens 25 Prozent ihrer Arbeitszeit für Pflegebedürftige aufwenden.


Maskenfabrik von Dräger im Elsass entlässt wegen Auftragsmangel fast alle Angestellten 

Nach weniger als zwei Jahren will die Maskenfabrik Dräger im Elsass wegen Auftragsmangels fast alle Beschäftigten entlassen. Die 33 Angestellten seien informiert worden, dass 29 von ihnen ihren Job verlieren sollten, sagte die Angestellte Conceiçao Garcia der Nachrichtenagentur AFP. Dieser Schritt sei erwartbar gewesen, da die Produktion wegen der verbesserten Corona-Lage und der Konkurrenz aus Asien bereits eingestellt worden sei. Die deutsche Dräger-Gruppe hatte im September 2020 die Produktionsstätte in Obernai mit dem Ziel eröffnet, jährlich 80 bis 100 Millionen FFP2- und FFP3-Masken herzustellen. Die vier verbleibenden Angestellten sollten Wartungsarbeiten übernehmen. Die Geschäftsleitung antwortete zunächst nicht auf Anfragen.


WHO erteilt Notfallzulassung für weiteren chinesischen Corona-Impfstoff 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Notfallzulassung für einen weiteren chinesischen Corona-Impfstoff erteilt. Der Impfstoff Convidecia des Herstellers Cansino Biologics aus Tianjin basiert auf einem modifizierten menschlichen Adenovirus, wird in einer Einzeldosis verabreicht und von der WHO nun für Menschen ab 18 Jahren empfohlen, wie die Organisation mitteilte. Er schützt demnach zu 64 Prozent vor symptomatischen Corona-Infektionen und zu 92 Prozent vor schweren Verläufen. Es ist bereits der dritte chinesische Impfstoff gegen das Coronavirus, der von der WHO eine Notfallzulassung erhalten hat. Im vergangenen Jahr wurden bereits die Vakzine der chinesischen Hersteller Sinovac und Sinopharm von der WHO zugelassen


EMA akzeptiert Zulassungsantrag für Valnevas Covid-19-Impfstoffkandidaten 

Das französische Pharmaunternehmen Valneva SE hat von der EU-Arzneimittelagentur EMA grünes Licht für den Zulassungsantrag für den Covid-19-Impfstoffkandidaten bekommen. Die Annahme des Antrags durch die EMA bedeutet, dass Valnevas Impfstoffkandidat VLA2001 das rollierende Prüfverfahren verlässt und das formale Prüfverfahren durch den EMA-Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) beginnt, so Valneva. Wenn der Ausschuss eine positive Stellungnahme abgibt, wird die EU-Kommission die Empfehlung prüfen und eine endgültige Entscheidung über den Antrag treffen. Valneva hat einen inaktivierten Covid-19-Vollvirusimpfstoff entwickelt, der im Vergleich zu den von Moderna, Pfizer und Biontech und anderen entwickelten als traditionellerer Impfstoff gilt.


Impfpflicht in Pflege hat bislang keine großen Folgen - Bericht 

Die Corona-Impfpflicht im Pflege- und Gesundheitsbereich hat in der Branche einem ZDF-Bericht zufolge bisher zu keinen ernstzunehmenden Folgen für die Patientenversorgung geführt. "Es ist zu Personalausfällen gekommen, aber nicht im befürchteten Ausmaß", sagte die Leiterin der Geschäftsstelle des Deutschen Pflegerats, Ute Haas. Sie sehe zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Auswirkungen für die Pflegebranche. Laut ZDF-Bericht verzeichnen die Behörden bundesweit fast überall hohe Impfquoten unter den Beschäftigten. In Schleswig-Holstein waren mehr als 97 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen immunisiert, nur knapp 3 Prozent nicht. In Niedersachsen lag die Quote der Ungeimpften bei 4,6 Prozent, in Bayern bei etwa 4,6 Prozent und in Brandenburg bei etwa 6,1 Prozent. Nur in Sachsen war die Quote laut dem Bericht deutlich höher. Dort waren 100.000 von insgesamt 300.000 Beschäftigten in dem Bereich ungeimpft, also etwa ein Drittel. Die Gesundheitsämter werteten die Meldungen zu Ungeimpften aber noch aus, berichtete das ZDF.


Verfassungsbeschwerde gegen Impfpflicht in Pflege und Medizin erfolglos 

Eine Verfassungsbeschwerde gegen die Corona-Impfpflicht in Pflege- und Gesundheitsberufen ist gescheitert. Zwar greife die einrichtungsbezogene Impfpflicht in die körperliche Unversehrtheit ein, erklärte das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Doch sei dies verfassungsrechtlich gerechtfertigt, denn der Gesetzgeber verfolge den legitimen Zweck, vulnerable Menschen vor einer Infektion zu schützen. Die Pflicht zum Nachweis einer Impfung für Beschäftigte in Gesundheitsberufen sei geeignet, dazu beizutragen. Der Gesetzgeber habe hier einen weiten Beurteilungsspielraum, erklärte das Gericht.


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May 23, 2022 02:56 ET (06:56 GMT)