Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Astrazeneca: Impfstoff ist auch bei über 65-Jährigen wirksam 

Nach der Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff voraussichtlich nur unter 65-Jährigen zu spritzen, hat der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Produkts auch bei Älteren betont. Die jüngsten klinischen Daten hätten gezeigt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford hergestellte Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens am Donnerstag.


EU will Impstoff-Exporte notfalls blockieren 

Die EU will den Mitgliedstaaten die Möglichkeit geben, Exporte von Corona-Impfstoffen notfalls zu blockieren. Die EU-Kommission werde dazu voraussichtlich am Freitag einen Vorschlag vorstellen, sagten EU-Vertreter am Donnerstag. Hauptziel ist es demnach, Informationen über Ausfuhren zu sammeln und sicherzustellen, dass diese nicht zu Lasten von in der EU bestellten Lieferungen gingen.


Ungarn verlängert Corona-Notstand um 90 Tage 

Die ungarische Regierung hat den am 8. Februar auslaufenden Corona-Notstand um 90 Tage verlängert. Auch die Einschränkungen wegen der Pandemie würden bis zum 1. März fortgeführt, sagte der Leiter des Büros von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, am Donnerstag. Die seit Anfang November geltenden Beschränkungen, darunter eine nächtliche Ausgangssperre ab 20.00 Uhr und Versammlungsverbote, bleiben damit vorerst bestehen. Ziel ist es laut Gulyas, eine dritte Infektionswelle zu verhindern.


Brüssel gibt grünes Licht für höhere Corona-Hilfen 

Die Europäische Kommission hat der Verlängerung und Erweiterung der Corona-Hilfen zugestimmt. Vor allem bei den kleineren Hilfssummen wurden die beihilferechtlichen Obergrenzen "substantiell erhöht", teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Damit steigt der Spielraum für die Kleinbeihilfen von 800.000 Euro auf 1,8 Millionen Euro und für die Fixkostenhilfen von 3 auf 10 Millionen Euro. Der der sogenannte befristete Rahmen für alle Staatshilfen gilt nun einheitlich bis Jahresende.


Seehofer will Schleierfahnung massiv ausweiten 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erwägt neben den Einreisebeschränkungen aus Mutationsgebieten auch eine massive Ausweitung der Schleierfahndung. Es gehe "um Maßnahmen, wie wir ein hochinfektiöses Virus in Deutschland verhindern können", sagte Seehofer in einem Videoformat der Bild-Zeitung. Es werde dann kontrolliert an Flughäfen und auf der Straße und in der Bahn. Einreisen würden weiter zugelassen. "Das wird dann geregelt über Schleierfahndung. Hinter der Grenze winkt dann die Polizei die Fahrzeuge heraus und kontrolliert, ob sie berechtigt sind, weil sie unter eine solche Ausnahme fallen", sagte Seehofer. Nicht zugelassen seien touristische Reisen, "Shoppingreisen" und dergleichen.


Britische Corona-Variante breitet sich in Frankreich schnell aus 

Die hoch ansteckenden Coronavirus-Varianten breiten sich in Frankreich schnell aus: Gesundheitsminister Olivier Véran sagte am Donnerstag in Paris, die festgestellten Infektionen mit einer mutierten Form des Virus hätten sich zuletzt vervierfacht. Sie stiegen demnach in den vergangenen Wochen von täglich 500 auf 2.000 an. Laut dem Minister ist vor allem die britische Variante B.1.1.7 auf dem Vormarsch.


Fünf Fälle von britischer Virusmutation in Kölner Kita 

In Köln sind fünf Fälle der britischen Corona-Variante in einer Kita aufgetreten. Laut Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers vom Donnerstag sind von dem Ausbruch zwei Erzieher und drei Kinder betroffen. Aufgefallen seien die Virusmutationen im Stadtteil Deutz, nachdem ein Elternteil eines Kindes positiv auf die Variante getestet worden sei, erklärte die Stadt gegenüber der Zeitung.


Bund stattet Grundsicherungsempfänger mit Masken aus 

Der Bund übernimmt die Kosten für insgesamt 50 Millionen Masken für die Empfänger von Grundsicherung. "Wir wollen zusätzlich etwa 5 Millionen Leistungsbezieher von Grundsicherung unterstützen mit zehn FFP2-Masken", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dazu erhielten die Menschen einen Brief von ihrer Krankenkasse, um sich ohne Schutzgebühr Masken in der Apotheke abzuholen. "Es ist ein wichtiger Beitrag in dieser Pandemie", sagte Spahn. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) betonte, die jetzt nötigen Schutzmittel dürften "keine Frage des Geldbeutels sein". Deshalb sollten zudem auch ab der kommenden Woche die Jobcenter die Kosten für digitale Endgeräte für Kinder in der Grundsicherung übernehmen.


EU wartet weiter auf Lösungsvorschlag von Astrazeneca wegen Impfstoff-Engpässen 

Der Pharmakonzern Astrazeneca hat der EU-Kommission noch keine Lösung präsentiert, wie die Lieferengpässe bei seinem Corona-Impfstoff beseitigt werden könnten. Es sei an dem Unternehmen, Vorschläge dazu zu machen, wie es die Verpflichtungen aus seinem Liefervertrag erfüllen wolle, sagte ein Kommissionssprecher am Donnerstag in Brüssel. Einen Termin für weitere Gespräche mit dem Unternehmen, dessen Impfstoff am Freitag in der EU zugelassen werden könnte, gebe es noch nicht.


Stiko: Astrazeneca-Impfstoff nur für unter 65-Jährige 

Der Astrazeneca-Impfstoff soll nach einer Empfehlung der deutschen Impfkommission im Gegensatz zu den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna nur an Menschen unter 65 Jahren verabreicht werden. In der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts heißt es, das Astrazeneca-Präparat solle in den einzelnen Stufen, die die Priorisierung festlegen, "jeweils nur den Personen angeboten werden, die 18 bis 64 Jahre alt sind". Zuvor hatte es Berichte über eine geringere Wirksamkeit des Präparats gegeben.


Passagierluftverkehr nahe dem Stillstand 

Die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen sind 2020 um 75 Prozent eingebrochen. Als Gründe nennt der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft Reisebeschränkungen wie Einreiseverbote und Quarantäneregeln sowie eine gesunkene Passagiernachfrage in der Coronavirus-Pandemie. Mit den seit November 2020 nochmals verschärften Reisebeschränkungen ging die Nachfrage nach Luftverkehr demnach auf nur noch 10 Prozent im November und 12 Prozent im Dezember zurück. Entsprechend liege auch das derzeitige Flugangebot bei gerade einmal 20 Prozent des sonst üblichen Angebots im Januar. Die Luftverkehrswirtschaft befinde sich pandemiebedingt "in ihrer längsten und tiefsten Krise". Die Folge seien massive wirtschaftliche Verluste für Airlines, Flughäfen, Flugsicherung und Einzelhandelsunternehmen.


Chinas Behörden stoppen Neujahrsfest-Reisepläne von Millionen Menschen 

Millionen Chinesen sehen derzeit ihre Reisepläne zum chinesischen Neujahrsfest gestoppt: Zu Beginn der wichtigsten Reisezeit des Jahres wurden vor allem in Peking Flüge und Zugverbindungen gestrichen. Die Gesundheitsbehörden in der Hauptstadt warnten vor einer "komplexen Covid-19-Situation" und veröffentlichten den "Ratschlag", zu Hause zu bleiben. Das Neujahrsfest ist für die meisten Chinesen die einzige Gelegenheit des Jahres für Verwandtenbesuche. Hunderte Millionen Menschen reisen zu diesem Anlass quer durchs Land. Doch angesichts eines leichten Anstiegs der Corona-Infektionen - der allerdings nur einem Bruchteil der Zahlen in den USA, Großbritannien und der EU entspricht - haben die Behörden die Bewegungsmöglichkeiten landesweit eingeengt.

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January 28, 2021 11:21 ET (16:21 GMT)