Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Arzneimittelbehörde sieht Corona-Pandemie nicht als beendet 

Die Corona-Pandemie ist nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) noch nicht vorbei. Zwar sei die Gesamtzahl der Neuinfektionen und Todesfälle in Europa in den vergangenen Wochen zurückgegangen, sagte der EMA-Beauftragte für Impfstrategie, Marco Cavaleri. Mit dem beginnenden Herbst müsse sich Europa jedoch auf neue Infektionswellen einstellen, wie es sie auch in den beiden vergangenen Wintern gegeben hatte. US-Präsident Joe Biden hatte die Corona-Pandemie am Wochenende in einem Interview für in den USA beendet erklärt. Zwar gebe es weiterhin "ein Problem" mit dem Virus und es verursache "viel Arbeit", aber die Pandemiephase sei vorüber.

"Wir in Europa betrachten die Pandemie als weiter laufend", sagte EMA-Mediziner Steffen Thirstrup dagegen am Dienstag. Es sei wichtig, dass die Staaten ihre Corona-Impfprogramme fortsetzten. Die EMA hatte in den vergangenen Wochen drei an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe zugelassen.


Kassenärzte begrüßen Stiko-Empfehlung zu Omikron-Impfstoffen 

Die Kassenärzte haben die angekündigte Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für die neuen Omikron-Impfstoffe positiv gewertet. Sie sei eine Richtschnur für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und erleichtere deren Arbeit angesichts des gestiegenen Beratungsbedarfs in den Praxen, sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Funke-Mediengruppe. So werde eine vierte Impfung weiterhin unter anderem allen über 60-Jährigen empfohlen. "Ein Immungesunder unter 60 Jahren, der drei Mal geimpft ist, braucht keine vierte Impfung, sagt die StiKo ebenso deutlich", betonte Gassen. Wichtig sei zudem auch der Hinweis der Stiko, alle drei neuen Omikron-Impfstoffe gleichberechtigt zum Boostern zu nutzen.


Stiko empfiehlt an Omikron-Varianten angepassten Impfstoff 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die neuen, an die Omikron-Varianten angepassten Corona-Impfstoffe als Auffrischungsimpfung empfohlen. Vorrangiges Ziel bleibe "die Verhinderung schwerer Covid-19-Verläufe", erklärte die Stiko am Dienstag in Berlin. Entscheidender als die Wahl des konkreten Impfstoffs ist nach Ansicht der Impfexperten aber, dass sich die Menschen überhaupt impfen und sich insbesondere boostern lassen. Auch die bisher gängigen mRNA-Impfstoffe können demnach weiterhin eingesetzt werden, weil sie unverändert vor schweren Krankheitsverläufen schützen - auch durch Omikron-Varianten. Menschen, die erst kürzlich Auffrischungsimpfungen erhielten, sollen daher keine gesonderte neue Impfdosis mit einem der angepassten Impfstoffe erhalten.


Bundesgesundheitsministerium muss Angaben in Corona-Kampagne korrigieren 

Das Bundesgesundheitsministerium hat eigene Angaben in seiner aktuellen Corona-Aufklärungskampagne korrigieren müssen. In der Anzeige, die in den vergangenen Tagen in mehreren Tageszeitungen erschien und die auch im Internet veröffentlicht wurde, hieß es ursprünglich: "Etwa 10 Prozent der in Deutschland erkrankten Personen werden aufgrund eines schweren Covid-19-Verlaufs im Krankenhaus behandelt." Am Dienstag teilte das Ministerium dazu mit, dass dieser Anteil aktuell "deutlich niedriger" liege - und zwar zwischen 4 und 5 Prozent. Das Ministerium sprach von einer "missverständlichen" Angabe, die auf einen "redaktionellen Fehler" zurückzuführen sei. Die Kampagne sei inzwischen korrigiert worden. Die aktuelle Kampagne des Ministeriums läuft unter dem Motto "Fakten-Booster".


Hongkong will "bald" über weitere Corona-Lockerungen entscheiden 

Die Regierung von Hongkong plant nach eigenen Angaben eine weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen. "Wir wünschen uns eine geordnete Öffnung", sagte der Regierungschef der chinesischen Sonderverwaltungszone, John Lee, am Dienstag vor Journalisten. Hongkong strebe eine größtmögliche internationale Anbindung an - "vorausgesetzt, wir können die Entwicklung der Pandemie kontrollieren", sagte Lee. Die Entscheidung zum weiteren Vorgehen werde "bald" getroffen und bekanntgegeben. Im August hatte Hongkong bereits die Dauer der Hotel-Quarantäne für Einreisende aus dem Ausland von einer Woche auf drei Tage verkürzt. Die Bevölkerung, Wirtschaftsverbände und Gesundheitsexperten hatten jedoch weitere Lockerungen gefordert.


Nachfrage nach neuen Corona-Impfstoffen zieht an 

Die Nachfrage nach Corona-Impfungen zieht aufgrund der neuen, an die Omikron-Virusvariante angepassten Impfstoffe wieder an. "Die neue Bestellmöglichkeit des Impfstoffs BA.1 hat zu sechsmal höheren Bestellungen geführt als in den Vorwochen", sagte der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, der "Rheinischen Post" vom Dienstag. Gebremst werde die Nachfrage allerdings dadurch, dass immer noch eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den neuen Präparaten fehle.


EU lässt Astrazeneca-Mittel zur Covid-19-Behandlung zu 

Das Covid-19-Präventionsmedikament Evusheld von Astrazeneca ist in der Europäischen Union nun auch zur Behandlung der Krankheit zugelassen. Basis für die Entscheidung der EU-Kommission seien Studiendaten gewesen, wonach die Antikörperkombination das Risiko von schwerem Covid-19 oder Tod statistisch signifikant reduziert und zugleich gut verträglich ist, teilte Astrazeneca mit. Evusheld soll bei Patienten ab 12 Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere Covid-19 eingesetzt werden. Es ist seit März in der EU zur Corona-Prävention zugelassen.


Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

September 20, 2022 12:48 ET (16:48 GMT)