Von Adria Calatayud

LONDON (Dow Jones)--Astrazeneca will sich nun doch mit den Vertretern der Europäischen Union treffen, um die geplanten Lieferungen des Covid-19-Impfstoffs in die EU zu besprechen. Mehrere Medien hatten berichtet, dass der britisch-schwedische Pharmakonzern das für Mittwoch geplante Treffen kurzfristig abgesagt habe.

Die Astrazeneca PLC, die ihren Covid-19-Impfstoff zusammen mit der Universität Oxford entwickelt hat, teilte weiter mit, sie habe keine Lieferungen aus ihrer europäischen Lieferkette in Länder außerhalb der EU umgeleitet.

In der vergangenen Woche hatte der Konzern den EU-Beamten mitgeteilte, dass Anfang Februar signifikant weniger Impfdosen des Covid-19-Impfstoffs für die EU bereitstehen würden als zuvor angegeben. Grund sei ein nicht näher spezifiziertes Herstellungsproblem.

Die EU teilte daraufhin mit, dass Astrazenecas Reaktion in Bezug auf die Verzögerungen beim Coronavirus-Impfstoff nicht zufriedenstellend sei.

In einem Zeitungsinterview, das vorab am Dienstag veröffentlicht wurde, hatte Astrazeneca-Chef Pascal Soriot bereits den Verdacht zurückgewiesen, sein Unternehmen liefere eigentlich für die EU bestimmte Impfdosen an andere Länder.

In der EU-Kommission gibt es den Verdacht, Engpässe bei der EU-Belieferung mit dem Astrazeneca-Impfstoff könnten darauf zurückzuführen sein, dass der Hersteller Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder mit ungekürzten Mengen des Impfstoffs beliefert.

Das Astrazeneca-Vakzin hat noch keine Zulassung in der EU. Die Entscheidung der der Europäischen Arzneimittelagentur EMA wird für Freitag erwartet.

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January 27, 2021 07:18 ET (12:18 GMT)