Geschlossene Filialen: Gewinn von Primark-Mutter AB Foods bricht ein
Am 03. November 2020 um 09:12 Uhr
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LONDON (awp international) - Geschlossene Primark-Filialen in der Corona-Pandemie haben dem britischen Mischkonzern Associated British Foods schwer zugesetzt. Der bereinigte operative Gewinn sackte im abgeschlossenen Geschäftsjahr (bis Mitte September) um 28 Prozent auf 1,02 Milliarden britische Pfund (1,14 Mrd Euro) ab, wie AB Foods am Dienstag in London mitteilte. Nach der dreimonatigen Schliessung der Kleidungsgeschäfte gebe es weiter die Unsicherheit, ob Filialen kurzfristig übergangsweise schliessen müssen, sagte AB Foods-Chef George Weston laut Mitteilung. Aus diesem Grund wolle der Konzern für das Jahr keine Dividende ausschütten.
Der Konzernumsatz lag mit 13,9 Milliarden Pfund etwa 12 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hauptsächlich sei das auf das dritte Quartal zurückzuführen, in dem die Primark-Filialen geschlossen waren, hiess es. AB Foods schätzte, dass allein durch Primark zwei Milliarden Pfund Umsatz sowie 650 Millionen Pfund Gewinn verloren gegangen seien.
Das operative Ergebnis im Bekleidungsgeschäft ist im vergangenen Jahr um 60 Prozent auf 362 Millionen Pfund eingebrochen. Alle anderen Sparten von AB Foods konnten hingegen zulegen - vor allem das zuletzt schwierige Zuckergeschäft war mit 100 Millionen Pfund fast vier Mal so gross wie noch im Geschäftsjahr 2019. Grund dafür waren gute Geschäfte auf dem europäischen und chinesischen Markt. /ngu/ssc/jha/
Associated British Foods plc ist einer der größten europäischen Lebensmittelverarbeitungskonzerne. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Produktfamilien: - Lebensmittel und Backwaren (21,3%): Tee (Marke Twinings), Öle (Mazola und Capullo), Gewürze (Spice Islands und Durkee), Marmelade, Brot, Kekse, Soßen, etc; - Zucker (12,9%): Silver Spoon, Billington's Marken, usw.; - Zutaten (10,9%): Hefen, Aromastoffe, Emulgatoren, Sterole, Ester, usw.; - verarbeitete Lebensmittel (10,1%): hauptsächlich Getreide und Tierfutter. Der verbleibende Umsatz (45,6%) stammt aus dem Bekleidungsvertrieb (408 Verkaufsstellen vor allem im Vereinigten Königreich, Irland, Spanien, Deutschland, den Niederlanden und Portugal unter den Namen Primark und Penneys). Der Nettoumsatz verteilt sich geografisch wie folgt: Vereinigtes Königreich (36,8%), Europa und Afrika (38,2%), Asien/Pazifik (12,7%) und Amerika (12,3%).