FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Freitag wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Bei überschaubarer Nachrichtenlage richten sich die Blicke auf die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag. Die Spannung bei den Daten ist diesmal besonders hoch nach dem "Prognose-Debakel" der Volkswirte bei der letzten Veröffentlichung. Händler betonen daher, man könne zwar "rechnerisch immer einen Konsens ausrechnen", dieser spiegele aber keine Verbreitung in der Marktmeinung wider. "Jedes Institut dürfte mit seinen hauseigenen Schätzungen arbeiten", so ein Teilnehmer.


   Stundenlöhne bei US-Arbeitsmarktdaten im Blick 

Der Konsens am Freitag geht für Mai von 671.000 neuen Stellen nach 266.000 im April aus. "Die Flüsterschätzungen liegen aber um 800.000 und das bei einer Bandbreite von 600.000 bis über 1 Million", heißt es. Besonders werde auf die Entwicklung der Stundenlöhne geschaut: Denn für viele Jobs müssten schon "Welcome"-Prämien von vielen hundert Dollars bezahlt werden, noch zusätzlich zu höheren Löhnen, um sie überhaupt zu besetzen. Einige Volkswirte befürchten, dass steigende Löhne eine Inflationsspirale auslösen könnten, wie dies in den 70er-Jahren der Fall war.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 15.668 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,1 Prozent auf 4.083 Punkte vor.


   Generali soll Interesse an NN-Vermögensverwaltung haben 

Unternehmensnachrichten sind rar und bewegen kaum oder gar nicht. Laut Medienberichten soll Generali (-0,1%) ein Interesse an der Vermögensverwaltung des holländischen Versicherers NN Group (-0,6%) haben. Die Italiener könnten dafür 1,5 Milliarden Euro bieten, heißt es.

Vivendi zeigen sich derweil wenig bewegt von Verkaufsgesprächen über einen Anteil von 10 Prozent an UMG. Die Aktien legen um 0,2 Prozent zu. Der Börsenmantel Pershing Square hat Gespräche bestätigt. Im Raum stünde ein Preis um die 4 Milliarden Dollar für den Anteil.

Mit weiter steigenden Kursen bei den Immobilienaktien rechnen Händler in den kommenden Wochen. Der Übernahmeversuch von S Immo durch Immofinanz zeige, dass die Konzentrationswelle in der Immobilienwirtschaft ungebremst weitergehe. "Nach der Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia und den ersten Diskussionen über eine Normalisierung der Zinsen war das erwartet worden", so ein Händler. In Wien hatte am Vorabend S Immo (-0,7%) das Angebot von Immofinanz (+0,4%) für 22,25 Euro je Aktie als "unattraktiv" abgelehnt. Vonovia steigen im frühen Geschäft um 0,4 Prozent.


   Auto1 steigen in den MDAX auf 

Stützend auf Auto1 wirkt die Aufnahme in den MDAX, heißt es im Handel. Bereits die Aufnahme in den Stoxx-600 sei gut für die Nachfrage durch ETFs und Institutionelle Investoren gewesen. "Das hätte bestimmt zu steigenden Kursen geführt, wenn sie am Mittwoch nicht die Stimmung durch diese Platzierung verdorben hätten", meint ein Händler. Die Platzierung von 4,6 Prozent des Kapitals durch Altinvestoren habe Vertrauen beschädigt, die Aktien seien daher nun in einem Abwärtstrend und würden sogar noch unterhalb des Platzierungspreises von 41 Euro gehandelt. Auto1 gewinnen 1,3 Prozent auf 39,20 Euro.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.081,63       0,06          2,39          14,89 
Stoxx-50                3.477,17       0,16          5,38          11,87 
DAX                    15.667,95       0,23         35,28          14,21 
MDAX                   33.576,32       0,33        110,94           9,03 
TecDAX                  3.366,38       0,35         11,75           4,78 
SDAX                   16.258,74       0,23         37,66          10,12 
FTSE                    7.063,72      -0,01         -0,63           9,35 
CAC                     6.506,43      -0,02         -1,49          17,20 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,19                     0,00          -0,43 
US-Zehnjahresrendite        1,61                    -0,01          -1,07 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:09 Uhr  Do, 18:37 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2115     -0,10%        1,2117         1,2123   -0,8% 
EUR/JPY                   133,51     -0,19%        133,48         133,68   +5,9% 
EUR/CHF                   1,0960     +0,02%        1,0957         1,0968   +1,4% 
EUR/GBP                   0,8587     -0,14%        0,8592         0,8595   -3,9% 
USD/JPY                   110,20     -0,09%        110,23         110,27   +6,7% 
GBP/USD                   1,4110     +0,05%        1,4092         1,4104   +3,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,4033     +0,08%        6,3999         6,3993   -1,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                36.676,26     -5,42%     37.873,51      38.879,26  +26,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  69,16      68,81         +0,5%           0,35  +42,5% 
Brent/ICE                  71,56      71,31         +0,4%           0,25  +39,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.872,82   1.870,30         +0,1%          +2,52   -1,3% 
Silber (Spot)              27,40      27,48         -0,3%          -0,07   +3,8% 
Platin (Spot)           1.155,50   1.161,50         -0,5%          -6,00   +8,0% 
Kupfer-Future               4,46       4,46         -0,1%          -0,00  +26,4% 
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June 04, 2021 03:48 ET (07:48 GMT)