TRIEST (awp international) - Neuer Chef, neues Glück: Europas drittgrösster Versicherer Generali hat pünktlich zur Vorlage der Jahresbilanz einen Nachfolger für seinen abtrünnigen Konzernlenker Mario Greco gefunden. Die Geschäfte des Allianz-Rivalen führt jetzt der bisherige Italien-Chef Philippe Donnet (55). Im letzten Jahr unter Greco legte Generali einen kräftigen Gewinnsprung auf zwei Milliarden Euro hin. Den Aktionären winkt eine deutlich erhöhte Dividende, nachdem ein Jahr zuvor ein teurer Konzernumbau das Ergebnis belastet hatte.

Am Finanzmarkt wurden die Nachrichten dennoch mit Enttäuschung aufgenommen. An der Börse in Mailand verlor die Generali-Aktie am Morgen zeitweise 3 Prozent an Wert und lag zuletzt noch mit 2,23 Prozent im Minus bei 13,57 Euro. Analysten hatten mit einem noch besseren Jahresergebnis gerechnet.

Im abgelaufenen Jahr steigerte Generali die Prämieneinnahmen um rund fünf Prozent auf 74,2 Milliarden Euro. Vor allem die Lebensversicherungssparte legte kräftig zu. Dass der operative Gewinn um sechs Prozent auf 4,8 Milliarden Euro anzog, verdankte das Unternehmen allerdings dem Schaden- und Unfallgeschäft, das dabei höhere Schäden durch Naturkatastrophen mehr als wettmachte. Unter dem Strich verdiente Generali 2,03 Milliarden Euro und damit 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dividende soll um 20 Prozent auf 0,72 Cent je Aktie steigen.

Der neue Vorstandschef Philippe Donnet, den Generali am Donnerstagabend berufen hat, kann laut Verwaltungsratschef Gabriele Galateri di Genola darauf bauen, dass der Konzern 2016 bereits auf Kurs zu seinen Zielen ist. Die Eigenkapitalrendite aus dem laufenden Geschäft solle in diesem Jahr erneut bei mehr als 13 Prozent liegen. Im abgelaufenen Jahr waren es sogar 14 Prozent. Donnets Vorgänger Greco ist als Chef zum Schweizer Versicherer Zurich gewechselt./stw/jha/stb