Im Zeitraum Juni bis August sank der Vorsteuergewinn um 20 Prozent auf umgerechnet 386 Millionen Euro, wie H&M am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um 16 Prozent gerechnet. Mitte des Monats hatte der Zara-Rivale bereits mitgeteilt, den Umsatz ohne Mehrwertsteuer um neun Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesteigert zu haben.

Trotz der Gewinneinbußen kletterten die Aktien kletterten um bis zu 13 Prozent auf den höchsten Stand seit knapp neun Monaten. Die Bruttomarge sei etwas höher ausgefallen als erwartet, urteilten die Analysten von Morgan Stanley. Investoren gefiel zudem, dass die Umsätze auf vergleichbarer Basis sich positiv entwickelten. Credit Suisse sagte, es gebe Anzeichen einer Erholung bei dem Modekonzern.

Die Textilkette, zu der auch die gehobenen Labels COS, & Other Stories sowie Arket gehören, musste in den vergangenen Jahren Gewinneinbußen und einen Anstieg der Lagerbestände hinnehmen, da der Umsatz der Kernmarke schrumpfte. H&M hat wie viele Rivalen mit der Konkurrenz von Online-Händlern wie Amazon oder Zalando zu kämpfen. Aber auch die Inditex-Tochter Zara mit ihren rasch wechselnden Kollektionen sorgt bei H&M für Druck.

Die einst erfolgsverwöhnte Modekette will nun mit neuem Logistiksystem, Digitalisierung und neuem Ladenkonzept gegensteuern. "Die rasanten Veränderungen in der Modebranche gehen weiter und die H&M-Gruppe befindet sich in einer aufregenden Übergangsphase", sagte Firmenchef Karl-Johan Persson. Der Konzernumbau habe im dritten Quartal zu einem langsamen Wachstum beigetragen und zu einem höheren Marktanteil in den meisten Märkten. Der Vorstand hatte vergangene Woche eingeräumt, dass Kosten für das neues Logistiksystem in wichtigen Märkten wie den USA, Frankreich, Italien und Belgien auf die Margen drückten.