Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Schwache Vorlagen von den US-Börsen und den asiatischen Märkten drücken am Mittwoch zur Eröffnung auch an den europäischen Börsen auf die Kurse. Der DAX fällt im frühen Xetra-Handel um 0,5 Prozent auf 14.592 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 hält sich etwas besser, er gibt lediglich um 0,1 Prozent nach auf 3.822 Punkte. Damit dehnt sich die Konsolidierung oder Verschnaufpause nach der 1.200-Punkte-Rally im DAX aus.

In den USA und in Asien sorgten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell und seiner Vorgängerin und jetzigen US-Finanzministerin Janet Yellen für eine vorsichtigere Haltung der Investoren. "Die Kurse an der Wall Street weiteten ihre Verluste aus, als Powell sagte, einige Vermögenswerte hätten erhöhte Bewertungen erreicht", so Jeffrey Halley von Oanda in einem Kommentar. Im Verlauf könnte allerdings der feste Dollar die Kurse der exportorientierten europäischen Aktien stützen.

Etwas gestützt wird die Stimmung von relativ starken Einkaufsmanager-Indizes für März aus Frankreich. Auch die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland für den März fielen besser als erwartet aus. Allerdings sollten diese nicht überbewertet werden, so die Helaba bereits im Vorfeld. "Zu hoch sollten die Erwartungen auch bei besseren Daten nicht gesteckt werden, zumal der Oster-Lockdown in Deutschland den Start ins zweite Quartal vermasselt", so das Haus.


   Euro zum Dollar auf Jahrestief - Technologie fest 

Der Euro fällt zum Dollar erstmals in diesem Jahr unter die Marke von 1,1850 Dollar und wird aktuell mit 1,1830 Dollar gehandelt. Das bietet dem DAX im weiteren Verlauf wieder Erholungsmöglichkeiten. Vom festen Dollar könnten unter anderem die Automobilwerte profitieren. Bereits an den vergangenen beiden Tagen hatten Anleger eine schwächere Eröffnung am deutschen Aktienmarkt schnell wieder zu Käufen genutzt so dass der DAX im Verlauf seinen Abschlag aufholen konnte.

Deutlich nach oben geht es aber mit den Technologiewerten, deren Stoxx-Branchenindex um 2,1 Prozent steigt. ASML ziehen um 4,6 Prozent an, nachdem Intel Milliarden-Investitionen in den Aufbau von Chip-Fabriken angekündigt hat. Auch SAP stehen mit einem Plus von 0,9 Prozent auf der Gewinnerseite, und Infineon steigen um 0,8 Prozent. Daneben steht weiterhin die Berichtssaison im Blick.


   Eon mit soliden Zahlen - Chancen über sinkende Renditen 

Eon verlieren nach anfänglichen Gewinnen 0,7 Prozent. Im vierten Quartal ist der Versorger in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, der Ausblick entspricht laut Marktteilnehmern insgesamt den Erwartungen. Rückenwind kommt von den wieder sinkenden Renditen am Anleihenmarkt, die bereits am Dienstag die Versorger in die Favoritenstellung gehievt hatten.

Der Kurs von Encavis bricht um weitere 7,8 Prozent ein. Während die Zahlen für das vergangene Jahr im Rahmen der Erwartungen liegen, enttäuscht der Ausblick die Anleger. Bei Jefferies heißt es, dass der Umsatz- und Gewinnausblick für das laufende Geschäftsjahr teilweise auf die immer noch niedrigen Strompreise in Spanien zurückzuführen sei.

Deutsche Euroshop fallen um 4,9 Prozent. Der Shoppingcenter-Betreiber hat für 2020 wie erwartet schwache Zahlen vermeldet. "2020 ist abgehakt, fraglich bleibt, wann die Geschäfte wieder eröffnen können und wie sich dies auf die Bewertungen und NAV auswirkt", so ein Marktteilnehmer. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen keinen Ausblick geliefert. Aktuell seien 18 von 21 Shoppingcenter im harten Lockdown, so dass erneut das Oster-Geschäft deutlich beeinträchtigt werde. Mit einer Stabilisierung der Situation rechnet Deutsche Euroshop im zweiten Quartal und insbesondere in der zweiten Jahreshälfte. "Der deutliche Abschlag zum NAV sichert die Aktie aktuell nach unten ab", so der Marktteilnehmer.


=== 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.822,35      -0,12       -4,67          7,59 
Stoxx-50                3.268,14      -0,25       -8,12          5,14 
DAX                    14.592,35      -0,48      -69,67          6,37 
MDAX                   31.639,18      -0,35     -110,90          2,74 
TecDAX                  3.416,18       0,00        0,07          6,33 
SDAX                   15.096,77      -0,58      -88,56          2,25 
FTSE                    6.681,25      -0,27      -17,94          3,69 
CAC                     5.917,74      -0,46      -27,56          6,60 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut       +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,36                  -0,02         -0,60 
US-Zehnjahresrendite        1,62                  -0,01         -1,06 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi, 8:30  Di,18:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1830     -0,15%      1,1825        1,1863   -3,1% 
EUR/JPY                   128,60     -0,08%      128,44        128,99   +2,0% 
EUR/CHF                   1,1072     +0,05%      1,1067        1,1073   +2,4% 
EUR/GBP                   0,8635     +0,20%      0,8645        0,8614   -3,3% 
USD/JPY                   108,71     +0,08%      108,63        108,74   +5,2% 
GBP/USD                   1,3701     -0,35%      1,3684        1,3772   +0,3% 
USD/CNH (Offshore)        6,5225     +0,06%      6,5229        6,5152   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                56.093,00     +3,16%   54.146,00     55.697,00  +93,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  58,92      57,76       +2,0%          1,16  +21,0% 
Brent/ICE                  61,83      60,79       +1,7%          1,04  +19,6% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.729,17   1.727,08       +0,1%         +2,10   -8,9% 
Silber (Spot)              25,19      25,08       +0,4%         +0,11   -4,6% 
Platin (Spot)           1.174,60   1.169,35       +0,4%         +5,25   +9,7% 
Kupfer-Future               4,07       4,08       -0,3%         -0,01  +15,4% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 24, 2021 04:45 ET (08:45 GMT)