Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verschnaufpause an den europäischen Aktienmärkten setzt sich am Mittwoch voraussichtlich erst einmal fort. Der DAX wird vorbörslich 0,1 Prozent niedriger mit 15.074 Punkten errechnet, und im Euro-Stoxx-50 sieht es ebenfalls nach einer knapp behaupteten Eröffnung aus. Damit verdaut oder konsolidiert er sozusagen die Jahresanfangsrally und baut die überkauften Strukturen in einer seitwärts gerichteten Tendenz ab. "Der DAX stemmt sich bisher erfolgreich gegen einen größeren Rücksetzer", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Für einen weiteren Anstieg mangele es aber an positiven Impulsen. Der bisherige Verlauf der Berichtssaison reiche als Impuls nicht aus.

Dazu steht mit dem Ifo-Geschäftsklima eines der wichtigsten Konjunkturbarometer für Deutschland im Blick. Händler erhoffen sich hier klarere Signale als von den Einkaufsmanager-Indizes am Vortag. Volkswirte erwarten einen Anstieg des Ifo im Januar auf 90,1 Punkte nach 88,6 im Vormonat. Auch die Lagebeurteilung und die Geschäftserwartungen sollten sich verbessern.


   Unterschiedliche Impulse für Techs - starker Ausblick von ASML 

Dabei könnte die Rally der Tech-Werte nun einen Dämpfer erhalten: Denn die Quartalszahlen und Ausblicke von Microsoft und Texas Instruments seien eher verhalten ausgefallen. Andererseits spricht ASML davon, dass das erste Quartal vermutlich über den Schätzungen der Analysten liegen werde. Das könnte vor allem die Chipwerte stützen, ASML selbst werden vorbörslich ein gutes halbes Prozent höher erwartet.

Auch bei Givaudan macht sich der Kostendruck in der Chemiebranche massiv bemerkbar. "Der Margendruck, den wir schon bei Symrise gesehen haben, schlägt auch hier zu", kommentiert ein Händler. Auch bei dem Symrise-Konkurrenten sei das Gesamtjahr zwar ordentlich verlaufen, im vierten Quartal jedoch deutlich unter Druck geraten. Die EBITDA-Marge auf vergleichbarer Basis ging für das Gesamtjahr auf 20,7 nach 22,2 Prozent im Vorjahr zurück. Umsatz und Gewinn-Kennziffern lagen leicht unter Analystenerwartung.


   Leopardlieferung an Ukraine gefährdet Ringtausch-Geschäft 

Das Grüne Licht aus Berlin für die Lieferung der Leopard-Panzer an die Ukraine kann für Rheinmetall auch negativ gesehen werden. "Für die deutschen Panzerhersteller ist das Modell des Ringtauschs besonders attraktiv", so Konfliktforscher Max Mutschler in einem Gespräch mit dem Fernsehsender N-TV. Dadurch bekämen sie neue Kunden und könnten diese durch Wartung und Ersatzteillieferungen langfristig an sich binden. Nun könnten Konkurrenten die Lücken nutzen, um den deutschen Herstellern Kunden abspenstig zu machen. "Wenn Polen jetzt einen Teil (der Leoparden) in die Ukraine sendet, dann ist es durchaus möglich, dass das Land als Kunde für die deutschen Hersteller ganz verloren geht", so der Konfliktforscher.

Zwar gelten die Kapazitäten derzeit als nicht ausreichend und werden ausgebaut. "Die Verteidigungsetats werden aber nicht ewig steigen", so der Konfliktforscher. "Da fragen sich die Unternehmen schon, wie sie die neuen Produktionskapazitäten langfristig auslasten können", sagt er.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:33 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0906        +0,2%     1,0887         1,0880   +1,9% 
EUR/JPY           142,26        +0,4%     141,72         141,35   +1,4% 
EUR/CHF           1,0067        +0,2%     1,0840         1,0043   +1,7% 
EUR/GBP           0,8849        +0,3%     0,8827         0,8825   -0,0% 
USD/JPY           130,36        +0,1%     130,17         129,91   -0,6% 
GBP/USD           1,2333        +0,0%     1,2333         1,2329   +1,9% 
USD/CNH           6,7700        -0,2%     6,7840         6,7849   -2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.711,73        -0,2%  22.758,81      22.898,29  +36,8% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          80,34        80,13      +0,3%          +0,21   -0,1% 
Brent/ICE          86,60        86,13      +0,5%          +0,47   +0,7% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.932,77     1.935,00      -0,1%          -2,24   +6,0% 
Silber (Spot)      23,64        23,73      -0,4%          -0,09   -1,4% 
Platin (Spot)   1.057,05     1.060,50      -0,3%          -3,45   -1,0% 
Kupfer-Future       4,26         4,25      +0,2%          +0,01  +11,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 25, 2023 02:12 ET (07:12 GMT)