VELDHOVEN (awp international) - Der Chipindustrie-Ausrüster ASML rechnet in den kommenden Jahren mit einem anhaltend profitablen Wachstum und hat ein weiteres massives Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Es sollen eigene Anteile für bis zu zwölf Milliarden Euro erworben werden. Dies kündigte das EuroStoxx-50-Schwergewicht am Donnerstag in Veldhoven im Zuge einer Investorenveranstaltung an. Die Aktie zog nach der Ankündigung deutlich an.

Beim Umsatz peilt der Konzern für 2030 bis zu 60 Milliarden Euro an. Das wäre fast dreimal so viel wie das Unternehmen für das laufende Jahr im Blick hat. Die Bruttomarge soll dabei auf bis zu 60 Prozent weiter steigen. Im laufenden Jahr will ASML rund 21 Milliarden Euro umsetzen; die Marge soll rund 50 Prozent betragen.

Als Zwischenschritt zu dem 2030er-Ziel peilt ASML 2025 einen Erlös zwischen 30 Milliarden Euro und 40 Milliarden Euro an. Bislang hatte der Konzern einen Umsatz von maximal 30 Milliarden Euro im Visier. Die von Bloomberg befragten Experten haben bisher einen Wert von 32 Milliarden Euro auf dem Zettel.

ASML zählt zu den wichtigsten Technologiewerten Europas. Der Konzern ist einer der wichtigsten Lieferanten der Chipindustrie. Da Halbleiterprodukte unter anderem wegen der Digitalisierung in vielen Bereichen stark gefragt sind, hat ASML bereits ein kräftiges Wachstum hinter sich. So lag der Umsatz 2017 lediglich bei knapp neun Milliarden Euro.

Aus diesem Grund gehörte die Aktie in den vergangenen Jahren auch zu den gefragtesten Titeln in Europa. Seit Ende 2016 zog der Kurs um fast 600 Prozent an und das, obwohl der Kurs seit dem Rekordhoch aus dem Herbst 2021 in Höhe von 777,50 Euro inzwischen wieder etwas gefallen ist. So sackte der Kurs im Oktober zeitweise unter die Marke von 400 Euro ab, konnte sich zuletzt aber wieder erholen.

Nach der Ankündigung des angepeilten Wachstums bis 2030 und dem Rückkauf von eigenen Anteilen forcierte die Aktie die Erholung. Am Donnerstag zog der Kurs um knapp zehn Prozent auf 544,20 Euro an. Mit einem Börsenwert von etwas mehr als 220 Milliarden Euro ist das Unternehmen nach dem französischen Luxusgüterkonzern LVMH das zweitwertvollste Unternehmen der Eurozone./zb/he/jsl/he