Baar (awp) - Dem Technologiekonzern Ascom beschert der Verkauf der Sparte Network Testing einen hohen ausserordentlichen Verlust von 145 Mio CHF. Zudem erlitt die Sparte 2016 einen operativen Verlust von 20 Mio CHF. Daher geht Ascom für 2016 bei einem kleinen EBIT von 1 Mio CHF unter dem Strich von einem Konzernverlust in Höhe von 146 Mio aus.

Wie Ascom am Donnerstag mitteilt, verläuft die vom neuen Management implementierte OneCompany-Organisation planmässig. Die damit verbundenen Kosteneinsparungen seien weitgehend umgesetzt worden. Die einmaligen Kosten für das Programm werden auf 10,6 Mio CHF beziffert, wodurch ab 2017 Einsparungen von 10 Mio erreicht werden sollen.

Die Sparte Wireless Solutions lieferte derweil ein solides Ergebnis. Die Division verbuchte gemäss ungeprüften Zahlen einen Umsatz von rund 301 Mio CHF, nach 304,2 Mio im Vorjahr. Das Healthcare-Geschäft legte rund 5%, derweil der Auftragseingang um rund 2,8% auf 303 Mio CHF zurückging.

Bereinigt um die Restrukturierungskosten von rund CHF 10,6 Mio aufgrund des OneCompany-Programms erzielte Wireless Solutions im Geschäftsjahr 2016 eine EBITDA-Marge von rund 13,8% (2015: 15,0%), dies bei erhöhten Kosten für Forschung und Entwicklung. Unterstützt durch eine höhere Brutto-Marge stieg die Profitabilität im zweiten Halbjahr auf eine EBITDA-Marge von rund 17,4% (bereinigt um die Restrukturierungskosten für das OneCompany-Programm), gegenüber 10,0% im ersten Halbjahr 2016 und 15,5% im zweiten Halbjahr 2015.

Die im November kommunizierten Mittelfristziele für 2020 werden bestätigt. Diesen zufolge strebt Ascom für das genannte Jahr ein Umsatzwachstum von 7 bis 10% an und will eine EBITDA-Marge von 20% erreichen.

SONDERFAKTOREN WAREN BEKANNT

Aufgrund der bereits bekannten Sonderfaktoren zeigt sich der Analyst der Bank Vontobel wenig überrascht. Die Transformation des Unternehmens brauche eben mehr Zeit und werde nach Ansicht der Bank erst 2018 sichtbar. Vontobel bestätigt ihr "Halten"-Rating bei einem Kursziel von 18 CHF.

Etwas pessimistischer ist die ZKB aufgrund der abgeschwächten Umsatzdynamik im Kerngeschäft Wireless Solutions. Trotz gehaltenen Margen in Verbindung mit tieferen Volumen resultiere auf Stufe Reingewinn aufgrund der Sonderkosten "dennoch ein beträchtlicher Verlust". Die ZKB senkt daher die Prognosen für 2017, weil ihrer Einschätzung nach der Katalysator insgesamt "leicht negativ" zu bewerten ist.

An der Börse werden die Zahlen besser aufgenommen. Die Ascom-Titel stehen gegen 10.00 rund 3,4% im Plus, derweil der Gesamtmarkt, gemessen am SPI, ebenfalls um 0,75% zulegt.

sta/ra