Zürich (awp) - Die Ascom-Aktien gehören am Mittwochmorgen zu den grossen Verlierern an der Schweizer Börse. Das Technologieunternehmen hat im ersten Halbjahr 2016 weniger Umsatz erzielt und unter dem Strich wie angekündigt einen Verlust erlitten. Das Ausmass des Verlusts ist für die Analysten gleichwohl überraschend. Als Enttäuschung wird die Entwicklung in der Sparte Network Testing gesehen.

Die Ascom-Aktien verlieren gegen 10 Uhr bei relativ hohen Volumen 4,2% auf 16,10 CHF. In der Startphase war der Titel um über 5% zurückgefallen. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt gibt derweil um 0,52% nach.

Nach der Gewinnwarnung sei das Überraschungspotenzial zwar eher gering gewesen, so Analyst Andreas Müller von der Zürcher Kantonalbank. Der Einbruch bei Network Testing sei allerdings unerwartet stark ausgefallen. Angesichts der von Ascom in Aussicht gestellten Kosten von rund 10 Mio CHF für die Umsetzung der OneCompany-Strategie scheint seiner Meinung nach der Konsens mit einem EBITDA von 48,1 Mio CHF für das Gesamtjahr noch zu hoch. Er werde seine Schätzungen nochmals senken müssen. Die Ascom-Aktie stuft er unverändert mit "Marktgewichten" ein.

Die von Ascom vorgelegten Zahlen seien schwächer als von ihm erwartet ausgefallen - "ohne Licht am Ende des Tunnels für Network Testing", kommentiert der für die Bank Vontobel zuständige Analyst Panagiotis Spiliopoulus. Er stellt die Frage in den Raum, wo der Boden bei der Sparte sei. Verhandlungen über einen Verkauf dieses Geschäftsbereichs seien am Laufen, aber hoffentlich warte man nicht auf "Godot", womit er auf ein vergebliches Ausharren anspielt. Das "Hold"-Rating wird bestätigt bei einem Kursziel von 17,50 CHF.

cp/ys