Zürich (awp) - Die Ascom-Aktien schiessen zum Wochenstart nach oben. Analysten freuen sich, dass der langerwartete Verkauf der Problemsparte Network Testing endlich über die Bühne gegangen ist und sich das Unternehmen nun auf die Umsetzung der Wachstumsstrategie konzentrieren kann.
Die Ascom-Papiere legen bis gegen 9.30 Uhr bei sehr hohen Volumina um 8,5% auf 17,25 CHF zu, während der Gesamtmarkt (SPI) mit 0,6% im Plus ist. Die Valoren waren im letzten Dezember nach einer Gewinnwarnung vom Mehrjahreshoch von knapp 21 CHF auf gegen 15 CHF abgestürzt. Seit Anfang Jahr fanden sie bislang keine klare Richtung und notierten - bis zum heutigen Tag - gegenüber dem Schlusskurs von 2015 unverändert.
Der Verkauf der Sparte Network Testing, welche die Gewinnwarnung im letzten Dezember und die roten Zahlen im ersten Semester 2016 verursachte, kommt bei den Analysten generell gut an. Der zuständige Vontobel-Analyst schreibt in einem ersten Kommentar von einem "positiven Schritt", weil die Sparte wertvernichtend gewesen sei.
"Ascoms Transformation scheint an ihrem Ende angekommen zu sein", lobt auch der Experte der UBS. Noch vor wenigen Jahren habe die Gesellschaft aus drei Schlüssel-Divisionen und diverse Untersegmenten bestanden. Nun sei der Konzern vollständig auf die erfolgreiche Sparte Wireless Solutions fokussiert. Da dank dem Verkauf Cash zufliesse, gebe es ausserdem einen optimistischeren Dividendenausblick, heisst es weiter.
"Mit dem Verkauf hat Ascom das Kapitel Network Testing nun hinter sich und kann sich voll auf Strategie Ascom 2020 konzentrieren, die sich auf Gesundheits-ICT- und mobile Arbeitsprozesslösungen konzentriert", heisst es auch bei der ZKB.
Der Verkaufspreis wird von Analysten aber unterschiedlich kommentiert. Für die UBS liegt der Betrag von 45 Mio im Bereich des fairen Wertes, den der zuständige Experte zwischen 40 und 60 Mio CHF verortet hatte. Der zuständige ZKB-Analyst sieht den Verkaufspreis leicht unter den Erwartungen. Er kommentiert ausserdem den hohen buchhalterischen Verlust von 145 Mio CHF: "Er zeigt ein letztes Mal das Ausmass der Wertvernichtung durch die vor Jahren getätigte Akquisition."
Vontobel und ZKB stufen die Aktien nach wie vor mit "Hold" und "Marktgewichten" ein, während die UBS an ihrem "Buy"-Rating festhält.
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