Zürich (awp) - Der Backwarenkonzern Aryzta hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres (Februar bis April) erneut stark zugelegt. Das Unternehmen ist nun zuversichtlich, seine angepeilten Finanzziele zu erreichen. Der Kampf mit den höheren Kosten ist jedoch noch nicht vorbei.

Das Unternehmen, das unter anderem für seine Hiestand-Gipfeli bekannt ist oder die McDonald's-Brötchen herstellt, erzielte in der Berichtsperiode von Februar bis April einen Umsatz von 533,9 Millionen Euro. Das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Organisch, also ohne die negativen Währungseffekte von 0,7 Prozent, betrug das Wachstum 23,7 Prozent, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung heisst. Damit hat das Unternehmen zum sechsten Quartal in Folge zweistellig zugelegt.

Das Wachstum sei breit abgestützt gewesen, heisst es. Besonders gut hätten sich dabei die Regionen Frankreich, Schweiz, Polen und Deutschland in Europa entwickelt. Das starke Wachstum war zu einem grossen Teil auf höhere Preise zurückzuführen. Aryzta zog die Preise laut der Mitteilung um 19,5 Prozent an und damit wieder etwas stärker als im Vorquartal.

Mengenwachstum etwas gebremst

Aber auch mengenmässig konnte das Unternehmen erneut mehr Backwaren verkaufen. Das Verkaufsvolumen ging um 3,0 Prozent hoch. Im Vergleich zu den beiden Vorquartalen (Q2: 7,6%, Q1: 4,1%) zeigte sich hier nun aber eine Abschwächung des Wachstums. Dies war allerdings wegen der höheren Vergleichsbasis von Analysten erwartet worden war.

Über die gesamten neun Monate ergab sich ein organisches Wachstum von 24,8 Prozent, wovon 19,5 durch Preiserhöhungen entstanden. Der Umsatz seit Anfang des Geschäftsjahres beläuft sich auf 1,571 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr sieht sich das Unternehmen, das mitten im Transformationsprozess steckt, nun gut auf Kurs, seine angestrebten Ziele zu erreichen. Es will bei allen Schlüsselkennzahlen eine Verbesserung erzielen.

Ein Bremsklotz sind allerdings noch immer die Probleme mit den steigenden Rohstoffkosten. Zwar hätten sich diese in manchen Kategorien, etwa bei Zutaten wie Mehl und Butter, inzwischen abgeschwächt, heisst es. Doch die Inflationstendenzen bei Arbeitskräften, eingekauften Dienstleistungen, Transport und einigen Backzutaten wie Zucker, Eiweiss, insbesondere Eiern, würden weiterhin deutlich ansteigen und kompensierten damit die Senkungen bei den anderen Zutaten.

Wegen der anhaltenden Inflation seien darum weitere Preisanpassungen notwendig, heisst es. Aber man wolle auch mit anderen Massnahmen die Kosten im Griff halten, wie CEO Urs Jordi in der Mitteilung zitiert wird: "Wir werden weiterhin die Fixkosten kontrollieren und die betriebliche Effizienz verbessern, um unsere Kunden bei der Bewältigung des anhaltenden Kostendrucks zu unterstützen und ihre Leistung zu verbessern."

tv/cf