Zürich (awp) - Der Backwarenkonzern Aryzta ist einen grossen Bremsklotz los: Der Tiefkühlgipfelibäcker hat den Verkauf seines Nordamerika-Geschäfts abgeschlossen. Das Sorgenkind des Unternehmens ging für 850 Millionen Dollar an Lindsay Goldberg LLC.

Der frühe Abschluss des Deals erlaube es dem Management nun, sich voll und ganz auf die Verbesserungen in der operativen Leistung und die Rückkehr zu organischem Wachstum zu konzentrieren, sagte Aryzta-Chef und -Verwaltungsratspräsident Urs Jordi in einer Mitteilung vom Dienstag.

Aryzta hat ein sehr turbulentes Jahr 2020 hinter sich: Der bereits angeschlagene Tiefkühlbäcker war durch die Coronakrise zusätzlich durchgeschüttelt worden. Das hatte dann aktivistische Investoren auf den Plan gerufen. In der Folge installierten die Grossaktionäre Veraison und Cobas im letzten September eine neue Spitze im Verwaltungsrat, angeführt von Ex-Hiestand-Chef Urs Jordi. Diese sollte Aryzta mit Teilverkäufen sanieren, was jetzt zu einem grossen Teil geglückt scheint.

Die Zahlen für das dritte Quartal seines Geschäftsjahres veröffentlicht Aryzta am 1. Juni. In der ersten Jahreshälfte hatte der Konzern insbesondere in Europa noch unter den Pandemie-bedingten Lockdowns gelitten. Der Umsatz ging organisch um 17,6 Prozent zurück. Dafür kamen die Kostensenkungen gut voran: Das Unternehmen sei auf Kurs, seine Kostenbasis um einen Viertel zu senken, sagte Jordi bei der Zahlenvorlage im März. Bis in zwei Jahren soll sich die EBITDA-Marge auf 12,5 Prozent verbessern.

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