Schlieren (awp) - Der Verwaltungsrat des kriselnden Backwarenunternehmens Aryzta hat die Übernahmegespräche mit der Investmentfirma Elliott ohne ein "bindendes Angebot" beendet. Der Verwaltungsrat werde nun die "optimale Option" auswählen, um das Unternehmen nachhaltig weiterzuentwickeln, teilte Aryzta am Wochenende mit.

Der Verwaltungsrat wolle alle strategischen Optionen im besten Interesse des Unternehmens und der Aktionäre vollständig ausloten, wird Präsident Urs Jordi in der Mitteilung zitiert.

Seine Pläne will das Gremium dann an der kommenden Generalversammlung den Aktionären vorlegen. Diese soll nun am 15. Dezember stattfinden, wie Aryzta am Montag mitteilte. Ursprünglich war die GV für den 11. November angesetzt, wurde dann jedoch verschoben, um dem Verwaltungsrat mehr Zeit für die Prüfung der Optionen zu verschaffen.

Aryzta-Aktionär Veraison begrüsst den Abbruch der Verhandlungen mit Elliott. Dies sei ein klares Bekenntnis zur industriellen Lösung, teilte der Fonds am Sonntagabend im Anschluss an die Aryzta-Mitteilung mit. Der Aktionärswille werde respektiert und damit das Vertrauen des Kapitalmarktes gesichert. Veraison hatte am Dienstag gefordert, bis Ende der Woche Klarheit über die Gespräche mit Elliott zu schaffen.

Aryzta und die Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer hatten im September "fortgeschrittene" Übernahmeverhandlungen bestätigt. Elliott gab damals bekannt, dass sie dem Aryzta-Verwaltungsrat ein Angebot für den Kauf des gesamten Aryzta-Aktienkapitals unterbreiten wolle.

Der an einer ausserordentlichen Generalversammlung von Mitte September auf Druck einer Aktionärsgruppe rund um Veraison neu bestellte Verwaltungsrat hatte in der Folge Anfang Oktober angekündigt, im Rahmen eines neu gebildeten Komitees alle möglichen Optionen zu prüfen. Darunter seien der Verkauf des Unternehmens oder auch Teilverkäufe. Die Verschiebung der Generalversammlung begründete der Verwaltungsrat damit, dass er mehr Zeit für die Prüfung benötige.

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