Zürich (awp) - Der US-Hedgefonds Elliott Advisors lässt bei seinem Aryzta-Übernahmeversuch nicht locker und widerspricht Medienberichten, was sein konkretes Angebot anbelangt. So sei das Angebot zwar an gewisse Bedingungen geknüpft, allerdings sei keine davon, dass - wie zuvor von "The Market" berichtet - die für den 15. Dezember geplante Generalversammlung verschoben wird.

Zutreffend sei hingegen, dass man vom Verwaltungsrat von Aryzta erwarte, dass dieser eine Transaktionsvereinbarung mit Elliott abschliesse, "wie dies bei solchen Transaktionen üblich ist", teilte Elliott am Montagabend mit. Dabei wolle man, dass der Aryzta-Verwaltungsrat das Angebot zur Annahme empfehle oder dieses zumindest nicht offen ablehne, hiess es weiter - in Übereinstimmung mit dem Artikel.

Eine Transaktionsvereinbarung habe man mit dem Aryzta-Verwaltungsrat bereits im Oktober 2020 ausgehandelt. Diese stehe kurz vor dem Abschluss, so Elliott weiter. Das öffentliche Übernahmeangebot für alle sich im öffentlichen Besitz befindlichen Aktien von Aryzta würde dann den üblichen Angebotsbedingungen unterliegen, die man ebenfalls bereits ausgehandelt habe. Nun warte man auf die Antwort des Aryzta-Verwaltungsrates, so das Communiqué.

Elliot versucht schon länger die Übernahme

Elliott versucht bekanntlich schon seit ein paar Monaten eine Übernahme. Erstmals hat die US-Gesellschaft im September, letztmals vor gut zwei Wochen ein Angebot zum gleichen Preis auf den Tisch gelegt. Der Verwaltungsrat zeigte Elliott bisher aber die kalte Schulter.

Und VR-Präsident und Interim-CEO Urs Jordi scheint dem Angebot weiterhin kritisch gegenüberzustehen. So sagte er am Wochenende in der "Finanz und Wirtschaft": "Elliott müsste genau dasselbe machen wie wir. Fokussieren, verschlanken und vereinfachen. Der Unterschied wäre, dass die heutigen Aktionäre davon nicht mehr profitieren könnten." Jordi hatte dabei auch gesagt, dass man die Gespräche am 24. Oktober bereits abgebrochen habe.

Elliott will gemäss dem aktuellen Angebot das gesamte Aktienkapital von Aryzta zu 0,80 Franken pro Aktie - insgesamt rund 790 Millionen Franken - übernehmen. Analysten zweifeln allerdings daran, dass dieses Angebot eine Chance hat. Bei der ZKB etwa ging man davon aus, dass der Aryzta-Verwaltungsrat jetzt eine Fairness-Opinion in Auftrag geben wird und schliesslich die Aktionäre entscheiden müssen. Allerdings werde Elliott zum gebotenen Preis kaum Erfolg haben, so die Analysten.

Verkauf in Nordamerika

Wie Aryzta ebenfalls heute bekannt gegeben hatte, geht es mit der vom neuen Management angestossenen Restrukturierung bereits vorwärts, und es wurden bereits erste Firmenteile verkauft. So wurde das nordamerikanische Fertigpizza-Geschäft zu nicht genannten Konditionen an die Beteiligungsgesellschaft Brynwood Partners veräussert. Auch haben mit Personalchef Tony Murphy und dem Leiter des US-Geschäfts John Heffernan weitere Manager den Konzern verlassen.

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