Zürich (awp) - Die Aktien des Backwarenkonzerns Aryzta sind am Montagmorgen nach einer Kaufempfehlung der deutschen Privatbank Berenberg gesucht. Der zuständige Analyst sieht bei den jüngst arg gebeutelten Aktien derzeit mehr Chancen als Risiken. Allerdings teilen nicht alle seiner Kollegen diese Einschätzung.

Die Aryzta-Aktien werden am Montag um 10.20 Uhr um 3,3% höher mit 32,13 CHF gehandelt. Bis dahin gingen bereits über ein Drittel eines durchschnittlichen Tagesvolumens von 1,1 Mio Stück über den Tisch. Der Gesamtmarkt SPI steht derweil um 0,1 % im Minus.

Im Januar hatte Aryzta die Anleger mit einer massiven Gewinnwarnung geschockt. Die Titel verloren darauf über 30% an Wert und erholten sich von diesem Rückschlag kaum mehr richtig. Auch die Publikation der definitiven Zahlen zum ersten Halbjahr 2016/17 von vergangener Woche und die angekündigte Beschleunigung bei der Ablösung des Managements konnten dem Aktienkurs keinen Schub verleihen.

In dieser Konstellation ortet der Berenberg-Analyst nun eine gute Kaufgelegenheit für die Investoren. Er erhöht das Rating für die Titel auf 'Buy' von 'Hold' und das Kursziel auf 45 von 33 CHF. Der seit Dezember 2016 amtierende VR-Präsident Gary McGann habe glaubhaft gemacht, dass der Fokus künftig verstärkt auf Schuldenabbau und Cash-Generierung liegen werde, schreibt der Analyst. Ausserdem habe McGann einer Kapitalerhöhung erneut eine klare Absage erteilt.

Im Kommentar hebt der Experte die fehlende Guidance sowie die Unklarheiten über die definitive Besetzung des CEO-Postens als weiterhin bestehende Unsicherheitsfaktoren hervor. Obwohl der Aktienkurs deswegen in den kommenden Monaten deutlichen Schwankungen unterliegen dürfte, seien dank der laufenden Strategieüberprüfung die Abwärtsrisiken deutlich geringer einzuschätzen als das Aufwärtspotenzial.

Diese positive Einschätzung der Risken wird von den Analyse-Häusern Kepler Cheuvreux und Société Générale geteilt. Beide haben denn auch ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 40 CHF im Nachgang an die Zahlenpublikation von vergangen Dienstag bestätigt.

Gegenüber den erwarteten Fortschritten skeptischer zeigte sich dagegen der Experte der Zürcher Kantonalbank, der die Titel vergangene Woche auf "Untergewichten" von "Marktgewichten" zurückstufte. Bevor auf eine Kurserholung gesetzt werden könne, müsse mit einem weiteren Kursabfall gerechnet werden, meinte der Analyst der Kantonalbank.

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