FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Verlusten zu Wochenbeginn dürften Europas Börsen wenig verändert in den Handel am Dienstag starten. Im DAX deutet sich eine Eröffnung um 14.450 Punkten an. Doch bleiben die Unsicherheiten hoch. Verunsichert haben die jüngsten Proteste in China gegen die Null-Covid-Politik der Regierung. Peking hatte darauf mit repressiven Maßnahmen reagiert. Dies legt nahe, dass eine Lockerung der Covid-Maßnahmen nicht zu erwarten ist.

Allerdings blickt der Markt nun mit Spannung auf eine Pressekonferenz des chinesischen Gesundheitsministeriums am Dienstagmorgen europäischer Zeit. Hier soll es um Maßnahmen zur Corona-Kontrolle gehen. Marktteilnehmer hegen hier die Hoffnung, dass es zu einer Milderung der Covid-Strategie kommen könnte. Für die Märkte würde das als bullisher Trigger gesehen. Die chinesischen Aktienmärkte steigen bereits im Vorfeld. Jedoch gibt es auch Beobachter, die das genaue Gegenteil, nämlich verstärkte repressive Maßnahmen durch Peking, befürchten.


   Wichtige Inflationsdaten stehen an  - Notenbanker eher noch skeptisch 

Neben der Entwicklung in China stehen auch entscheidende Inflationsdaten an: Am Dienstag werden die Verbraucherpreise (CPI) für November aus Deutschland und am Mittwoch die aus der Eurozone und ihren Ländern veröffentlicht. Erwartet wird ein Anstieg von 10,6 Prozent bei den deutschen Preisen, eine ähnliche Höhe für Europa. Wenn die Daten die These bestätigen, dass der Inflationsanstieg seinen Höhepunkt gesehen hat, dürfte auch dies als bullisher Beschleuniger für die Börsen wirken. Die Verbraucherpreise in Nordrhein-Westfalen sind im November gegenüber dem Vormonat gesunken, doch im Jahresvergleich erhöhte sich die Inflationsrate. Die Jahresrate stieg von 10,1 auf 10,4 Prozent.

Die Commerzbank geht dank billigeren Benzin und Heizöl davon aus, dass die Inflationsrate in Europa leicht auf 10,4 Prozent gesunken ist. Dieser Rückgang dürfte den Tauben im EZB-Rat in die Karten spielen, die sich für eine moderatere Leitzinserhöhung um nur 50 Basispunkte im Dezember aussprechen.

Allerdings weist CMC Markets darauf hin, dass nicht nur Europa bessere Daten vorlegen muss: "Für weiter steigende Kurse an der Frankfurter Börse muss der Inflationsdruck aber nicht nur in den USA, sondern auch in Europa spürbar nachlassen".

Dazu dürften jedoch Aussagen verschiedener Fed-Sprecher vom Vorabend bremsen, die eher falkenhaft ausfielen. So sagte James Bullard, Präsident der Fed-Filiale von St. Louis, gegenüber MarketWatch, dass er aggressivere Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation befürworte und dass die Zinssätze wahrscheinlich für das gesamte Jahr 2023 und bis ins Jahr 2024 hinein erhöht bleiben müssten. Auch John Williams, Präsident der Federal Reserve von New York, äusserte sich in diese Richtung. Und für Europa hatte bereits EZB-Mitglied Isabel Schnabel gewarnt, dass die EZB noch weiter als zuvor von ihrem Inflationsziel entfernt sei.


   Zahlen von Aroundtown 

Insgesamt etwas unter den Erwartungen sind die Neunmonatszahlen von Aroundtown ausgefallen. Der vielbeachtete FFO I liegt mit 275 Millionen Euro leicht unter der Baader-Schätzung von 283 Millionen Euro. Die Ziele hat das laufende Jahr hat Aroundtown bestätigt.


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DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Mo, 17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0372        +0,3%     1,0342         1,0381   -8,8% 
EUR/JPY           143,52        -0,1%     143,66         144,16   +9,7% 
EUR/CHF           1,0556        +0,0%     1,0536         1,0558   -5,4% 
EUR/GBP           0,8640        -0,0%     0,8644         0,8634   +2,8% 
USD/JPY           138,55        -0,3%     138,91         138,86  +20,4% 
GBP/USD           1,2000        +0,3%     1,1965         1,2025  -11,3% 
USD/CNH           7,1732        -1,0%     7,2469         7,2366  +12,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        16.449,08        +1,5%  16.209,98      16.095,43  -64,4% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          78,30        77,24      +1,4%          +1,06  +13,0% 
Brent/ICE          84,56        83,19      +1,6%          +1,37  +15,3% 
GAS                       VT-Settlem.                   +/- EUR 
Dutch TTF           0,00       112,24    -100,0%        -112,24  +68,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.753,55     1.741,13      +0,7%         +12,43   -4,2% 
Silber (Spot)      21,23        20,98      +1,2%          +0,25   -9,0% 
Platin (Spot)   1.004,00       993,30      +1,1%         +10,70   +3,5% 
Kupfer-Future       3,65         3,61      +1,1%          +0,04  -17,2% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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November 29, 2022 01:54 ET (06:54 GMT)