Dabei habe der TLG-Großaktionär Ouram Holding bis zum Ablauf der Tauschfrist nur einen Teil seiner Aktien an Aroundtown abgegeben, teilten beide Unternehmen am Freitag mit. Ouram Holding, die dem israelischen Geschäftsmann Amir Dayan gehört, hatte sich verpflichtet, sein komplettes Aktienpaket von 28 Prozent anzudienen, hält davon aber noch 10,4 Prozent. Das ist durchaus im Interesse von Aroundtown. Denn der Käufer will mit diesem Trick verhindern, dass er Hunderte Millionen Grunderwerbsteuer auf den gesamten milliardenschweren Immobilienbestand der TLG zahlen muss.

Diese wird nur fällig, wenn mindestens 95 Prozent an einem Unternehmen verkauft werden. Die Bundesregierung erwägt aber, die Schwelle auf 90 Prozent zu senken. Ob und in welchem Umfang Ouram seine restlichen Anteile abgibt, hängt davon ab, wie viele der übrigen Aktionäre von TLG Immobilien das Übernahmeangebot von Aroundtown annehmen. Die zweite Tauschfrist läuft bis zum 7. Februar.

Aroundtown bietet 3,6 eigene Aktien für jeden TLG-Titel. Der in Deutschland wenig bekannte Gewerbeimmobilienspezialist ist im Nebenwerteindex MDax gelistet und hofft mit der TLG-Übernahme auf einen Aufstieg in den Dax. Zusammen kommen Aroundtown und TLG auf Büros, Hotels und andere Immobilien in deutschen Städten und in den Niederlanden im Gesamtwert von 25 Milliarden Euro. Hinter Aroundtown-Großaktionär Avisco steht der israelische Milliardär Yakir Gabay.

Die TLG ist aus der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft mbH hervorgegangen, die nach der Wiedervereinigung für die Treuhand Gewerbegebiete und Büros im Osten Deutschlands verwaltete. Seit dem Börsengang expandierte sie auch in den Westen.