Argan fokussiert sich vor allem auf den Bau von Energieanlagen, darunter Gaskraftwerke und erneuerbare Energien. Dieser Bereich macht 73 % seines Umsatzes aus und wird von den Tochtergesellschaften Gemma Power Systems und Atlantic Projects Company vorangetrieben.

Zusätzlich diversifiziert Argan sein Portfolio mit industriellen Bauleistungen, die 25 % des Umsatzes ausmachen. Diese Sparte, hauptsächlich durch The Roberts Company vertreten, unterstützt industrielle Bauprojekte mit einem Fokus auf die Sektoren Landwirtschaft, Petrochemie, Zellstoff und Papier sowie Wasser und Energie.

Darüber hinaus besitzt Argan eine kleine Sparte im Bereich der Telekommunikationsinfrastruktur durch seine Tochtergesellschaft Southern Maryland Cable, die an der Modernisierung der Telekommunikationsnetze in der Mid-Atlantic-Region der USA beteiligt ist.

Argan agiert als Holdinggesellschaft und lässt seine Tochterunternehmen weitgehend unabhängig operieren. Die starken Synergien zwischen den Geschäftsbereichen ermöglichen es dem Unternehmen, im Vergleich zum Branchendurchschnitt beachtliche Margen zu erzielen. Im vergangenen Jahr erreichte die operative Marge 6,4 %. Analysten prognostizieren, dass diese Marge in zwei Jahren nahe 11 % liegen könnte.

Die Diversifikation ist der Schlüsselvorteil des Unternehmens. Indem Argan sowohl im traditionellen Industriebereich mit Gas als auch im Bereich der erneuerbaren Energien tätig ist, erschließt sich das Unternehmen ein enormes Potenzial an Möglichkeiten auf verschiedenen Märkten. Zudem profitiert es von seiner ausgezeichneten Kommunikationsstrategie, die bei den Anlegern Anklang findet. Warum? Weil Argan sich als zentraler Baustein im Aufbau von Energieressourcen positioniert – Ressourcen, die für das Funktionieren von Datenzentren und Elektrofahrzeugen unverzichtbar sind ... Manchmal basiert der Börsenerfolg eines Unternehmens nicht nur auf seiner operativen Leistung. Auch eine gut konstruierte und ansprechende Geschichte kann Anleger anlocken – besonders in den USA!

Quelle: Jahresbericht Argan

Doch Argans Erfolg basiert nicht allein auf seiner Anpassungsfähigkeit an aktuelle Trends. Das Unternehmen ist auch operativ effizient. Die zuletzt veröffentlichten Ergebnisse für das dritte Quartal des verschobenen Geschäftsjahres waren die zweithöchsten in der Firmengeschichte. Das Auftragsbuch ist prall gefüllt und entspricht mit 800 Millionen Dollar in etwa einem Jahresumsatz. Mehr als die Hälfte dieser Aufträge ist für den Bereich der erneuerbaren Energien bestimmt. Die Bilanz ist schuldenfrei und mit einem hohen Cashflow von 281 Millionen Dollar ausgestattet, was Raum für Akquisitionen bietet.

Die Zukunftsaussichten werden von Analysten sehr positiv eingeschätzt. Die Gewinnerwartungen pro Aktie wurden in den letzten Monaten mehrfach nach oben korrigiert, was Argan unter Druck setzt, da das Unternehmen seine Aktionäre daran gewöhnt hat, bei den letzten Quartalsberichten die Erwartungen zu übertreffen.

Wie bereits zu Beginn dieser Analyse erwähnt, ist die jüngste Börsenentwicklung dieses Small-Cap-Unternehmens beeindruckend. Die Bewertung war zwar vor dem Beginn dieses Höhenflugs gedrückt, aber ein solcher Kaufrausch kann eben alles mit sich reißen. Mit einem mehr als 30-fachen der Gewinne für dieses und das nächste Jahr erscheint das junge Industrieunternehmen zweifellos überbewertet, zumal es von den globalen Herausforderungen der Branche betroffen sein könnte, wie dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften im Bauwesen und steigenden Löhnen. Dies könnte die Profitabilität beeinträchtigen. Vorsicht ist also geboten, auch wenn die hervorragenden Prognosen und die ungewöhnliche Marktpositionierung es wert sind, das Unternehmen langfristig genauer zu betrachten.