LINGEN (dpa-AFX) - Rund 700 Atomkraftgegner haben gegen die Brennelemente-Produktion im niedersächsischen Lingen protestiert. Unter den beteiligten Atomgegnern waren am Samstag auch Delegationen von Atomstandorten in Belgien und Frankreich. Die zum französischen Areva -Konzern gehörende Lingener Fabrik beliefert neben deutschen Kernkraftwerken unter anderem die umstrittenen Atommeiler Doel und Tihange in Belgien.

Nach Ansicht des Umweltministeriums in Hannover ist der Weiterbetrieb der Brennelementefabrik in Lingen eine "Inkonsequenz der Beschlüsse zum Atomausstieg". Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne) nannte die Anlage verzichtbar. Die Produktion von Brennelementen müsse in den Atomausstieg einbezogen werden, forderte er.

Das Unternehmen Areva, das in Lingen rund 300 Menschen beschäftigt, erklärte: "Nach der Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke im Jahr 2022 ist nur eine exportorientierte kerntechnische Industrie in der Lage, die notwendigen Kompetenzen für sicheren Rückbau und Zwischenlagerung, aber auch für Medizin und Forschung in Deutschland zu erhalten."/eks/tst/DP/he