PARIS (dpa-AFX) - Die zeitweise Abschaltung mehrerer Atomreaktoren schürt in Frankreich Sorgen vor möglichen Strom-Engpässen im kommenden Winter. Die Versorgungssicherheit werde wohl schwieriger zu garantieren sein als in den vergangenen Jahren, teilte der Netzbetreiber RTE am Dienstag mit. Bei heftigen und langen Kältewellen könne man gezwungen sein, während der Hauptverbrauchszeiten am Morgen und am Abend "außergewöhnliche Maßnahmen" zu ergreifen - als letzter Schritt könnte sogar ein Teil des Netzes abgeklemmt werden.

Grund ist, dass im Winter zahlreiche Atomreaktoren zeitweise keinen Strom produzieren werden. Nach den aktuellen Prognosen werden im Dezember 13 der 58 französischen Reaktoren still stehen - zum Teil, weil die französische Atomaufsicht Kontrollen von Bauteilen angeordnet hatte. Hintergrund sind Unregelmäßigkeiten bei Dampfgeneratoren, die der Konzern Areva hergestellt hat.

Eine neue Handy-App soll Verbraucher warnen, falls die Versorgungslage besonders angespannt ist. Dann werden sie aufgefordert, ihren Verbrauch einzuschränken und etwa Waschmaschinen außerhalb der Hauptverbrauchszeiten zu starten./sku/DP/stb