ArcelorMittal : EU-Kommission nimmt Stahlmarkt unter die Lupe
Am 26. März 2018 um 12:56 Uhr
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Brüssel (Reuters) - Die EU-Kommission fürchtet wegen des Zollstreits mit den USA eine Schwemme ausländischen Billigstahls in Europa und startet deshalb eine Untersuchung.
Die Importe bestimmter Stahlprodukte in die EU hätten jüngst stark zugenommen, teilte die EU-Kommission am Montag mit. Die Entwicklung deute darauf hin, dass Gegenmaßnahmen angebracht sein könnten. Dabei kann es sich um Zölle oder Importquoten handeln. Die Studie kann bis zu neun Monate dauern.
Hintergrund sind die seit Freitag geltenden US-Zölle auf Stahl. Die Brüsseler Behörde warnt, dass eigentlich für Amerika bestimmter Stahl in Europa verkauft wird. Nach Berechnungen der europäische Stahlvereinigung Eurofer könnten jährlich 13 Millionen Tonnen Stahl zusätzlich ihren Weg nach Europa finden. Insgesamt stehen Zehntausende Jobs auf dem Spiel. Die EU und sechs andere Staaten sind von den neuen US-Strafabgaben zunächst ausgenommen.
ArcelorMittal ist der weltweit Marktführer in der Stahlindustrie. Der Umsatz verteilt sich auf folgende Geschäftsbereiche:
- Verkauf von Kohlenstoff-Flachstahlerzeugnissen (56.6%): warm- und kaltgewalzte Stahlcoils, beschichtete Bleche, usw. ;
- Verkauf von Kohlenstoff-Langstahlerzeugnissen (20.7%): Stahlträger, Betonstahl, Stabstähle, Maschinendrähte, Sägedrähte, Stahlspundwände, Schienen, Sonderprofile und Drahtziehprodukte;
- Verkauf der Rohrprodukten (3.2%);
- Verkauf von Eisen Ore und Kohle (1,8%);
- sonstige (17,7%): vor allem Stahlverarbeitung, -vertrieb und -handel.
Die Konzernprodukte sind in erster Linie in den Sektoren Automobilindustrie, Haushaltsgeräte, Verpackung und Bau eingesetzt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,6 %), Polen (6,5 %), Frankreich (6,8 %), Spanien (5,8 %), Europa (23,7 %), Vereinigte Staaten (13 %), Amerika (25,4 %), Asien und Afrika (9,2 %).