NEW YORK (Dow Jones)--Mit Aufschlägen ist die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche gestartet und holt damit die Vortagesverluste wieder auf. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,6 Prozent auf 33.756 Punkte. Der S&P-500 steigt um 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite klettert um 0,6 Prozent. Für Bewegung könnten nach der Startglocke US-Konjunkturdaten sorgen. Berichtet werden der Index der Frühindikatoren für Oktober sowie der Verkauf bestehender Häuser.

Weiter versucht der Markt Klarheit über das künftige Zinstempo der US-Notenbank zu bekommen. Einerseits wird nach zuletzt günstig ausgefallenen Preisdaten mit einer etwas gemäßigteren Gangart der Fed gerechnet, auf der anderen Seite gab es zuletzt eher falkenhafte Aussagen aus Fed-Kreisen, die Unsicherheit schürten, wo der letztliche Zinshochpunkt liegen könnte.

Laut dem aktuellen CME FedWatch Tool wird der Leitzins im nächsten Frühjahr zwischen 4,75 und 5,5 Prozent seinen Höhepunkt erreichen. James Bullard, Präsident der Fed von St. Louis, habe am Vortag ihre Ansicht bestärkt, dass die Fed den Leitzins auf bis zu 6 Prozent anheben könnte, so die Analysten von Wolfe Research. Die US-Notenbank muss ihre Zinsen laut Bullard noch deutlich anheben, um für eine hinreichend restriktive Geldpolitik zu sorgen. Er nannte während einer Rede zwar kein explizites Niveau, ein Chart, mit dem er diese illustrierte, zeigte jedoch ein Leitzinsniveau von 5 bis 7 Prozent.


   Dollar wenig verändert 

Der Dollar holt zwischenzeitliche Verluste auf und zeigt sich wenig verändert. Der Markt glaube den falkenhaften Fed-Kommentaren nicht, heißt es bei der Commerzbank. Analystin You-Na Park-Heger betont zudem, dass es keine wirklich neuen Aussagen gewesen seien. Die Fed-Mitglieder versuchten weiter vor allem Erwartungen zu dämpfen, dass die Fed im Verlauf des nächsten Jahres ihren Leitzins senken könnte. Stattdessen könnten die Zinsen länger auf dem Hochpunkt verharren, der irgendwann im nächsten Jahr erreicht werden dürfte.

Die Ölpreise zeigen sich mit deutlichen Abgaben. Eine zwischenzeitliche leichte Erholung konnte sich dagegen nicht behaupten. Die Sorgen über die chinesische Null-Covid-Politik dürften die Nachfrage-Aussichten weiter eintrüben. Es gebe auch andere Anzeichen dafür, dass sich die Nachfrage abschwäche, so die Analysten von ANZ. "Die Nachfrage nach Lieferungen für den Winter ist trotz der drohenden Frist für die europäischen Sanktionen gegen russisches Rohöl zurückgegangen", heißt es dort. Die Notierungen für WTI und Brent fallen um bis zu 4,2 Prozent.

Die Renditen am US-Anleihemarkt bauen ihre Gewinne weiter aus. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um 2,4 Basispunkte auf 3,79 Prozent nach oben. Der Goldpreis zeigt sich wenig verändert.


   Applied Materials und Palo Alto Networks nach Zahlen gesucht 

Bei den Einzelwerten geht es für Applied Materials um 1,7 Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern hat im vierten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und sieht eine anhaltende Dynamik auch in der ersten Periode.

Palo Alto Networks legen um 8,7 Prozent zu. Der Anbieter von Netzwerksicherheitslösungen wies besser als gedacht ausgefallene Geschäftszahlen aus. Zudem lieferte das Unternehmen einen positiven Ausblick. Außerdem teilte Palo Alto mit, Cider Security für 195 Millionen Dollar zu übernehmen. Dolby verlieren 6,3 Prozent, der Audio-Spezialist hatte Viertquartalszahlen unter der Marktschätzung vorgelegt.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.756,24        +0,6%      209,92      -7,1% 
S&P-500              3.973,76        +0,7%       27,20     -16,6% 
Nasdaq-Comp.        11.212,75        +0,6%       67,79     -28,3% 
Nasdaq-100          11.742,23        +0,6%       65,38     -28,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,47         +1,3        4,45      373,7 
5 Jahre                  3,96         +1,9        3,94      270,0 
7 Jahre                  3,89         +2,4        3,86      244,7 
10 Jahre                 3,78         +1,5        3,77      227,4 
30 Jahre                 3,88         -0,3        3,88      197,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:26  Do, 17:20   % YTD 
EUR/USD                1,0353        -0,2%      1,0375     1,0323   -9,0% 
EUR/JPY                144,75        -0,4%      145,05     145,27  +10,6% 
EUR/CHF                0,9874        +0,1%      0,9885     1,0466   -4,8% 
EUR/GBP                0,8707        -0,3%      0,8718     0,8770   +3,6% 
USD/JPY                139,82        -0,3%      139,81     140,70  +21,5% 
GBP/USD                1,1892        +0,2%      1,1902     1,1772  -12,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,1297        -0,3%      7,1329     7,1704  +12,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.696,07        -0,1%   16.756,63  16.563,56  -63,9% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,23        81,64       -4,2%      -3,41  +12,0% 
Brent/ICE               86,08        89,78       -4,1%      -3,70  +17,3% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              110,03       112,56       -2,2%      -2,53  +76,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.754,52     1.758,85       -0,2%      -4,33   -4,1% 
Silber (Spot)           20,91        21,03       -0,5%      -0,12  -10,3% 
Platin (Spot)          985,15       987,18       -0,2%      -2,03   +1,5% 
Kupfer-Future            3,66         3,69       -0,7%      -0,03  -17,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 18, 2022 09:42 ET (14:42 GMT)