NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben am Montag äußerst schwach tendiert. Sorgen wegen einer aggressiven Zinspolitik der US-Notenbank bestimmten den Handel. Denn neue Konjunkturdaten belegten die Stärke der US-Wirtschaft, was die Fed in Zugzwang bringt. Sowohl der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe als auch der Auftragseingang der Industrie lagen über den Erwartungen. Auch der Sub-Index der Preise beim ISM übertraf die Prognosen. Trotz der Zinserhöhungen der jüngsten Zeit brummt also die US-Ökonomie.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,4 Prozent auf 33.947 Punkte. S&P-500 und Nasdaq-Composite büßten 1,8 bzw. 1,9 Prozent ein. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 471 (Freitag: 1.626) Kursgewinner und 2.710 (1.521) -verlierer. Unverändert schlossen 97 (120) Titel.

Die Märkte seien aber ohnehin fällig gewesen für Verluste, sagte David Kelly, Chief Global Strategist bei JPMorgan Funds: "Die November-Rally, bei der sowohl die Aktien- als auch die Anleihekurse stiegen, reichte an sich schon aus, um einen Rückschlag wie heute unvermeidlich zu machen".

Bereits am Freitag hatten deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten die Anleger verunsichert und Sorgen vor einer anhaltend straffen Zinspolitik der US-Notenbank geschürt. Nicht nur der Stellenaufbau lag deutlich über den Erwartungen, auch die Stundenlöhne zogen spürbar stärker als prognostiziert an. Dies könnte der Fed Gründe geben, zur Bekämpfung der hohen Inflation weiter an ihrem straffen Zinskurs festzuhalten, hieß es. Weiterhin wird jedoch mit rund 75-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der kommenden Woche eine US-Zinserhöhung um 50 und nicht etwa 75 Basispunkte erwartet.


   Ölpreise drehen nach unten ab - Dollar gewinnt an Fahrt 

Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar-Index mit den starken US-Daten befestigt. Er gewann 0,8 Prozent.

Die Ölpreise drehten steil nach unten ab, nachdem der Dollar deutlich angezogen hatte. Zudem weckten die gut ausgefallenen Konjunkturdaten die Sorge, dass ein Anziehen der Zinsschraube durch die Fed die Nachfrage nach Öl vermindern könnte. Die Preise sackten um rund 3 Prozent ab.

Am Anleihemarkt erholten sich die Renditen wieder von den Verlusten am Freitag, befeuert auch durch die starken Konjunkturdaten. Die Rendite 10-jähriger Papiere stieg um 9,9 Basispunkte auf 3,59 Prozent. Der Goldpreis gab mit den steigenden Anleiherenditen deutlich nach. Der Preis für die Feinunze notierte 1,6 Prozent leichter.


   Tesla mit Abschlägen 

Unter den Einzelwerten gaben Tesla 6,4 Prozent nach. Die Aktie des US-Elektroautoherstellers reagierte auf Agenturberichte, denen zufolge die Produktion in seinem Werk in Schanghai wegen einer rückläufigen Nachfrage reduziert werden soll. Tesla dementierte die Meldungen. Dafür hatte Fox am Sonntag berichtet, dass die Schweiz wegen Stromknappheit Elektrofahrzeuge untersagen könnte.

Die Apple-Aktie verlor 0,8 Prozent. In den vergangenen Wochen habe Apple ihre Pläne beschleunigt, einen Teil ihrer Produktion aus China zu verlagern, sagten Personen, die an den Diskussionen beteiligt sind, zum Wall Street Journal. Das Unternehmen habe seine Zulieferer aufgefordert, die Montage von Apple-Produkten in anderen asiatischen Ländern, insbesondere in Indien und Vietnam, aktiver zu planen und die Abhängigkeit von den taiwanischen Montagebetrieben unter der Führung von Foxconn Technology zu verringern, hieß es. Das Foxconn-Werk im chinesischen Zhengzhou wurde Ende November von gewalttätigen Protesten erschüttert.

Salesforce stürzten um 7,4 Prozent ab. Stewart Butterfield, CEO und Mit-Gründer des Kommunikationsdienstes Slack Technologies, plant das Unternehmen zu verlassen. Salesforce hatte Slack 2020 übernommen.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.947,10        -1,4%     -482,78      -6,6% 
S&P-500              3.998,84        -1,8%      -72,86     -16,1% 
Nasdaq-Comp.        11.239,94        -1,9%     -221,56     -28,2% 
Nasdaq-100          11.786,80        -1,7%     -207,46     -27,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,38         +9,5        4,29      365,3 
5 Jahre                  3,78        +12,4        3,66      252,1 
7 Jahre                  3,71        +11,4        3,59      226,9 
10 Jahre                 3,59         +9,9        3,49      208,2 
30 Jahre                 3,60         +5,3        3,55      170,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:08  Fr, 17:21    % YTD 
EUR/USD                1,0490        -0,5%      1,0564     1,0480    -7,7% 
EUR/JPY                143,48        +1,3%      142,55     141,87    +9,6% 
EUR/CHF                0,9893        +0,1%      0,9885     1,0637    -4,6% 
EUR/GBP                0,8609        +0,3%      0,8579     0,8562    +2,5% 
USD/JPY                136,78        +1,8%      134,94     135,37   +18,8% 
GBP/USD                1,2185        -0,8%      1,2313     1,2241   -10,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,9733        -0,5%      6,9516     7,0441    +9,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.955,05        -0,9%   17.306,56  16.913,72   -63,3% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               77,32        79,98       -3,3%      -2,66   +11,6% 
Brent/ICE               82,99        85,57       -3,0%      -2,58   +14,6% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              134,88       135,56       -0,5%      -0,68  +114,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.768,20     1.797,80       -1,6%     -29,60    -3,4% 
Silber (Spot)           22,23        23,13       -3,9%      -0,90    -4,6% 
Platin (Spot)        1.000,38     1.018,50       -1,8%     -18,13    +3,1% 
Kupfer-Future            3,78         3,85       -1,7%      -0,07   -14,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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December 05, 2022 16:16 ET (21:16 GMT)