NEW YORK (Dow Jones)--Zum Wochenausklang werden an den US-Börsen Gewinne mitgenommen. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent. Der S&P-500 gibt um 0,7 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite fällt um ebenfalls 0,7 Prozent.

Hatte am Donnerstag noch der Quartalsausweis der Facebook-Mutter Meta die Anleger vor allem für den Technologiesektor optimistisch gestimmt, zeigen nun die Zahlen von Amazon (-11%), dass die Zuversicht verfrüht gewesen sein könnte. Der Online-Versandhändler hat das erste Quartal mit einem Verlust abgeschlossen. In dem negativen Ergebnis spiegeln sich allgemeine wirtschaftliche Trends: rückläufige Online-Einkäufe, die hohe Inflation und Lieferkettenprobleme.

Nicht nur Grund zur Freude liefert auch Apple (-0,7%). Der iPhone-Hersteller hat zwar in seinem zweiten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet, warnt aber vor hohen Umsatzeinbußen im laufenden Quartal als Folge der Lockdowns in China.

Intel (-5%) hat zwar im ersten Quartal die eigenen Ziele und die Markterwartungen übertroffen, den Ausblick aber "nur" bestätigt.

Doch es gibt auch Unternehmen, die sich im laufenden Jahr mehr zutrauen. So hat Honeywell (+4,8%) bei der Vorlage von über den Erwartungen liegenden Zahlen seinen Ausblick angehoben. Die Erwartungen verfehlt haben dagegen die beiden Ölkonzerne Chevron (-0,9%) und Exxon Mobil (-0,2%).

Etwas Ablenkung von der Bilanzsaison könnten Konjunkturdaten bieten. Veröffentlicht wurden die persönlichen Einkommen und Ausgaben aus dem März, die jeweils stärker stiegen als erwartet. Bei den Ausgaben fiel der Anstieg etwas deutlicher aus. Hier dürfte sich die hohe Inflation bemerkbar gemacht haben. Auch der Arbeitskostenindex für das erste Quartal stieg etwas stärker als angenommen. Im späteren Verlauf folgen der April-Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago und der Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung in zweiter Lesung, ebenfalls für April.


   Gewinnmitnahmen auch im Dollar 

Im Dollar kommt es am Freitag zu Gewinnmitnahmen. In den vergangenen Tagen hatte die US-Devise von den anstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank profitiert, war aber auch als Fluchtwährung gesucht vor dem Hintergrund der politischen und konjunkturellen Unsicherheit. Nachdem der Dollarindex auf den höchsten Stand seit fast 20 Jahren gestiegen sei, sei er reif für eine Konsolidierung, heißt es dazu von der ING. Aktuell gibt der Dollarindex 0,4 Prozent nach.

Anleihen werden nach den Daten zu Einkommen und Ausgaben verstärkt verkauft, was sich in steigenden Renditen niederschlägt. Händler verweisen auf den im März gestiegenen PCE-Preisindex, das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß. Er dürfte Einfluss auf den kommende Woche anstehenden Zinsentscheid der Fed haben. Gold erfreut sich derweil einer regen Nachfrage, was Beobachter mit Inflationsängsten und Zweifel an der Energieversorgung Europas erklären.

Die Ölpreise profitieren am Freitag weiter davon, dass Deutschland seinen Widerstand gegen ein Importverbot für russisches Öl aufgegeben hat. Marktteilnehmer warnen allerdings, dass die andauernden Lockdowns in China die Nachfrage nach Öl deutlich verringern und damit den Preisanstieg begrenzen dürften.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.780,52      -0,4%       -135,87          -7,0% 
S&P-500              4.258,13      -0,7%        -29,37         -10,7% 
Nasdaq-Comp.        12.787,35      -0,7%        -84,18         -18,3% 
Nasdaq-100          13.351,89      -0,8%       -104,17         -18,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,72      +10,2          2,62          198,9 
5 Jahre                  2,95      +11,6          2,84          169,3 
7 Jahre                  2,97      +10,5          2,86          152,6 
10 Jahre                 2,91       +8,4          2,82          139,8 
30 Jahre                 2,98       +9,0          2,89          108,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:05 Uhr  Do, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0531      +0,3%        1,0539         1,0524   -7,4% 
EUR/JPY                137,16      -0,2%        137,44         137,70   +4,8% 
EUR/CHF                1,0228      +0,2%        1,0228         1,0214   -1,4% 
EUR/GBP                0,8390      -0,4%        0,8415         0,8448   -0,2% 
USD/JPY                130,27      -0,4%        130,44         130,85  +13,2% 
GBP/USD                1,2545      +0,7%        1,2523         1,2457   -7,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,6377      -0,3%        6,6390         6,6637   +4,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             39.227,66      -1,5%     39.519,22      39.727,88  -15,2% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              106,54     105,36         +1,1%           1,18  +45,2% 
Brent/ICE              109,51     107,59         +1,8%           1,92  +43,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.908,10   1.894,44         +0,7%         +13,66   +4,3% 
Silber (Spot)           23,08      23,15         -0,3%          -0,07   -1,0% 
Platin (Spot)          931,81     922,98         +1,0%          +8,84   -4,0% 
Kupfer-Future            4,43       4,43         +0,1%          +0,01   -0,5% 
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April 29, 2022 09:41 ET (13:41 GMT)