Zum Start in den Mittwochhandel an der Wall Street deuten sich wenig veränderte Indizes an. Allerdings ist der Terminkalender gut mit Konjunkturdaten gefüllt, die teils noch vor Beginn des Handels und teils kurz nach dem Start veröffentlicht werden. Am spannendsten dürften die Einkaufsmanagerindizes für November werden. Sollten sie zu gut ausfallen, könnten sie der Spekulation auf ein behäbigeres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank einen Dämpfer versetzen, die am Vortag noch die Stimmung gestützt hatten.

Am Abend steht dann noch das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung auf dem Programm, das die Marktteilnehmer insbesondere auf Hinweise des zu erwartenden Zinsgipfels abklopfen werden. Gut möglich, dass viele Akteure bis dahin zurückhaltend agieren werden. Dazu sagte Esther George, Präsidentin der Kansas City Federal Reserve, am späten Dienstag, dass die beträchtlichen Ersparnisse der Haushalte die Notwendigkeit erhöhen könnten, die Zinssätze hoch zu halten und die Verbraucherausgaben unter Kontrolle zu halten.

Im voraussichtlich feiertagsbedingt dünnen Handel dürfte es in diesem Umfeld eher schwer werden, an die soliden Vortagsgewinne anzuknüpfen, erwarten Börsianer. Außerdem ist zu beachten, dass am Donnerstag wegen des Thanksgiving-Feiertags nicht gehandelt wird und am Freitag, dem sogenannten Black Friday, dem ersten großen vorweihnachtlichen Einkaufstag, nur verkürzt.

Auf Unternehmensseite steht unter anderen die Apple-Aktie im Fokus, nachdem es an der größten iPhone-Fabrik in China am Mittwoch zu Protesten gekommen ist. Videos zeigten hunderte Arbeiter, die an der Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im zentralchinesischen Zhengzhou auf die Straße gingen. Einigen Demonstranten stellten sich Menschen in Schutzanzügen und Bereitschaftspolizisten in den Weg. Foxconn hatte zuletzt einen starken Anstieg der Corona-Infektionen festgestellt, weshalb die Firma die Anlage abriegelte. Ende Oktober flohen etliche Beschäftigte zu Fuß von dem Gelände. Apple zeigen sich vorbörslich davon wenig bewegt mit einem Minus von 0,2 Prozent.

HP liegen dagegen 1,4 Prozent im Plus, nach leicht besser als erwartet ausgefallenen bereinigten Quartalszahlen. Der PC- und Druckerhersteller kündigte zudem an, wie viele andere Technologieunternehmen auch, in den kommenden Jahren die Belegschaft reduzieren zu wollen.

Nordstrom hat derweil im dritten Quartal weniger umgesetzt. Außerdem senkte der Einzelhändler den Jahresausblick für den Gewinn. Der Kurs sackt vorbörslich um über 9 Prozent ab. VMWare kommen um gut 1 Prozent zurück. Das Softwareunternehmen hat im dritten Quartal den Umsatz gesteigert, jedoch weniger verdient als am Markt erwartet. Für das Softwareunternehmen Autodesk geht es sogar um rund 9 Prozent südwärts nach einer gesenkten Umsatzprognose. Das Bekleidungsunternehmen Guess (-4,4%) hat durchwachsene Zahlen für das dritte Quartal und einen Ausblick unter den Markterwartungen vorgelegt.

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November 23, 2022 06:35 ET (11:35 GMT)