MÜNCHEN (awp international) - Der US-Technologiekonzern IBM erwartet bis zum Jahr 2020 rund 30 Milliarden digital vernetzte Maschinen und Geräte auf der Erde. Derzeit werde der Grossteil der produzierten Daten aber noch sehr wenig oder gar nicht genutzt, sagt IBM-Vizeforschungschef John Kelly am Donnerstag bei der Eröffnung eines 200 Millionen Euro teuren neuen Forschungszentrums in München. Dort sollen künftig auf der Basis von IBMs Supercomputer "Watson" Lösungen für das Internet der Dinge entwickelt und Daten intelligent ausgewertet werden.

Mit seiner weltweiten "Watson"-Zentrale will IBM von München aus vor allem deutsche und europäische Industrie-Unternehmen ansprechen. "Wir haben uns ganz bewusst entschieden, nach München zu gehen, in das Herz des industriellen Sektors", sagte Kelly.

Ein konkretes Beispiel für die Anwendung vernetzter Maschinen liefert die französische Bahn SNCF: Das Staatsunternehmen rüstet Züge und 30 000 Kilometer Gleise mit Sensoren aus, die Daten für die Wartung senden. Das ermöglicht den Ingenieuren in den Reparaturwerkstätten, frühzeitig Probleme zu erkennen und Ersatzteile zu bestellen, noch bevor ein Defekt auftritt. "Die Wartungszyklen sind schneller und kürzer als in der Vergangenheit", sagte SNCF-Technikchef Raphael Viard bei der Veranstaltung./cho/DP/fbr