MENLO PARK (awp international) - Facebook sieht noch viele ungeklärte Fragen zum Recht der Nutzer, Daten von einem Online-Dienst zu einem anderen zu übertragen. Dazu gehört unter anderem das Problem, dass Daten, die ein Nutzer übertragen will, auch andere betreffen können - zum Beispiel, wenn mehrere Menschen auf einem Foto abgebildet sind oder es um Kontaktdaten geht. Facebook veröffentlichte am Mittwoch ein ausführliches Papier, das die Diskussion um solche Themen ankurbeln solle.

Ausserdem wirft Facebook die Frage auf, ob dabei nur Informationen übertragen werden können, die eine Person selbst beim Anbieter verfügbar gemacht hat - oder auch die einen Nutzer betreffenden Daten, die ein Dienst per Analyse zum Beispiel zur Personalisierung der Werbung generierte. Sollten dabei zum Beispiel auch Listen besuchter Websites, gespeicherter Ortungsangaben und anderer Aktivitäten übertragen werden, fragt sich Facebook.

Eine Kernfrage für Facebook als Online-Netzwerk wäre, ob dabei auch Informationen zu Interaktionen zwischen verschiedenen Nutzern übermittelt werden sollen oder nicht. Diese Informationen könnten für andere Online-Netzwerke extrem wichtig sein.

Die sogenannte Datenportabilität - also der Grundsatz, dass man seine Informationen aus einem Dienst wieder herausziehen und zu einem anderen Service übertragen kann - ist unter anderem in der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) festgeschrieben. Man brauche aber klare Regeln dazu, welche Daten transferiert werden können und wer dabei für den Datenschutz verantwortlich ist, argumentiert Facebook.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg schrieb vor kurzem bereits, dass Datenportabilität für die Nutzer sehr einfach gestaltet werden müsse. Tech-Konzerne wie Facebook, Google , Apple , Microsoft und Twitter arbeiten dafür bereits in einer Initiative zusammen, um die Informationen nahtlos transferierbar zu machen./so/DP/jsl