MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bei deutschen Verbrauchern bleibt Bargeld einer Studie der Unternehmensberatung Strategy& sehr viel beliebter als bei Konsumenten im übrigen Europa. Laut dem am Donnerstag in München veröffentlichten 15-Länder-Vergleich ist Bargeld für 54 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland das beliebteste Zahlungsmittel. Im Schnitt der 15 Nationen sagten das nur 37 Prozent.

Am unteren Ende der Skala rangierte Dänemark - dort zahlen nur noch 17 Prozent am liebsten bar. Strategy& ist Teil der internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC, das Unternehmen befragte im September und Oktober insgesamt 5750 Menschen in den 15 Ländern.

Auch im Vergleich mit den Nachbarn in Österreich und der Schweiz ist die Vorliebe für Bargeld in Deutschland demnach am stärksten ausgeprägt: In Österreich bevorzugen 47 Prozent Barzahlung, in der Eidgenossenschaft nur noch etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent). Doch verliert die Barzahlung auch in Deutschland allmählich an Bedeutung: In einer Vorgängerumfrage des Jahres 2018 hatten noch 61 Prozent Bares als bevorzugtes Zahlungsmittel genannt.

Mittlerweile gibt es laut der diesjährigen Banking-Erhebung der Unternehmensberater bereits eine gar nicht mehr so kleine Minderheit in Europa, die regelmäßig ohne Geldbeutel zum Einkaufen geht und lieber per Handy zahlt: Im Schnitt der 15 Länder war es ein gutes Fünftel (21 Prozent), in Deutschland allerdings weniger als jeder zehnte (9 Prozent).

Auch die Bereitschaft, eine Bankverbindung bei Fintech-Startups oder den Bezahldiensten von Technologiekonzernen wie Apple und Google zu eröffnen, ist demnach in Deutschland nach wie vor vergleichsweise niedrig. Das können sich demnach in der Bundesrepublik 27 Prozent vorstellen. In Österreich waren es 39 Prozent, in der Schweiz mit 48 Prozent annähernd die Hälfte.

Die Berater befragten Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, den Niederlanden, Belgien, Schweden, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Finnland, Irland und der Türkei./cho/DP/zb