BERLIN (dpa-AFX) - Um die Nachhaltigkeit bei Elektrogeräten wie Smartphones zu verbessern, hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Politik zum Handeln aufgefordert. "Umweltfreundliche Produkte, beispielsweise gebrauchte Geräte, aber auch Dienstleistungen, die zum Erhalt der Smartphones beitragen, müssen niedriger besteuert werden", sagte die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Mittwoch in Berlin.

Zudem müsse es ein "Recht auf Reparatur" geben. Hersteller sollten verpflichtet werden, Ersatzeile, aber auch Reparaturanleitungen und Softwareupdates, zu einem angemessenen Preis zur Verfügung zu stellen. Auch müssten Standards zum Öko-Design festgelegt werden, damit Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Recyclingfähigkeit und der Einsatz von Recyclingmaterialien im Markt zur Regel würden.

"Um immer kürzer werdende Produktzyklen zu stoppen, muss die Bundesregierung die Rahmenbedingungen verändern", erklärte Metz. Laut der DUH werden jährlich mehr als 24 Millionen Smartphones in Deutschland verkauft. Pro Jahr fallen etwa 1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott an, von denen aber nur 40 Prozent ordnungsgemäß gesammelt werden.

Die Organisation hat in einer einjährigen Studie 25 Gerätehersteller, Telefonie- und Internetanbieter am Beispiel von Smartphones, Festnetztelefonen und Routern untersucht. "Die Nachhaltigkeit bei Smartphones und Co. ist eine Ausnahme", so die Umweltschützer. Einige Positivbeispiele zeigten, dass Umweltschutz möglich sei: Im Bereich Reparatur wurden Unternehmen wie Asus, Fairphone, Shift und Zyxel hervorgehoben, die Originale Ersatzteile für unabhängige Reparaturbetriebe und die Nutzer bereitstellten.

Die Unternehmen wurden zudem aufgefordert, auch gebrauchte Geräte anzubieten. Laut DHU bieten in Deutschland bereits Congstar (Telekom), Fairphone und Shift gebrauchte Mobiltelefone online an. In den USA Apple und Samsung ./jto/DP/jha

Unternehmen im Artikel: Apple, Samsung Electronics Co Ltd