Oakland (Reuters) - Das mit Spannung erwartete Gerichtsverfahren zwischen dem "Fornite"-Macher Epic Games und Apple hat am Montag mit gegenseitigen Vorwürfen begonnen.

Epic-Anwältin Katherine Forrest erklärte zum Auftakt in Oakland, der Computerkonzern habe mit seinem App Store ein abgeschlossenes System geschaffen, um die eine Milliarde iPhone-Nutzer sowie Entwickler einzuschließen. Apples Anwältin Karen Dunn sagte dagegen, Epic wolle, dass die Regierung die Wahlfreiheit der Nutzer einschränke. Das Verfahren ist auf drei Wochen angesetzt. Unter anderen sollen Epic-Chef Tim Sweeney und sein Apple-CEO Tim Cook aussagen.

Forrest verglich den App Store mit einem "ummauerten Garten", ein in der Branche gängiges Bild für geschlossene Systeme. "Die häufigste Blume in diesem ummauerten Garten ist die Fleischfressende Pflanze", sagte sie. Als Beispiel für die Absperrungen verwies Forrest auf den Dienst iMessage. Damit könnten sich Apple-Nutzer untereinander verständigen, aber der Kontakt zu Besitzern eines Android-Smartphones sei eingeschränkt. Apple hat seinerseits erklärt, die Regeln des App Store hätten einen riesigen Markt geschaffen, in dem sich die Nutzer sicher genug fühlten, um Apps auch von unbekannten Entwickeln zu kaufen.

Apple erhebt eine Gebühr von bis zu 30 Prozent, wenn jemand über den App Store eine Anwendung kauft oder Abos abschließt. Epic und Apple streiten über die Höhe der Abgabe. Die Auseinandersetzung eskalierte, als Epic in eine "Fortnite"-Spieleversion eine alternative Zahlvariante integrierte, um die Gebührenabgabe an Apple und Google zu umgehen. Daraufhin entfernte Apple das Spiel aus seinem App-Store. Epic antwortete mit mehreren Klagen.