NEW YORK (dpa-AFX) - Der erste Umsatzrückgang der Facebook-, Instagram- und Whatsapp-Mutter Meta Platforms hat am Donnerstag an der Börse für Ernüchterung gesorgt. Die ohnehin seit Monaten unter Abwärtsdruck stehenden Aktien büßten weitere mehr als sieben Prozent auf gut 157 US-Dollar ein und waren nicht mehr weit entfernt von einem weiteren Tiefststand seit April 2020. Der umfassende Tech-Index Nasdaq Composite lag derweil nur leicht im Minus.

Das Unternehmen hat seinen ersten Umsatzrückgang erlitten und macht dafür Konjunkturängste verantwortlich. Auch für die nächsten Monate rechnet Meta nicht mit einer Besserung. Die Entwicklung kommt dem Ende einer Ära gleich: Seit dem Börsengang 2012 ging es nur rasant aufwärts. Gründer und Chef Mark Zuckerberg kündigte an, der Konzern wolle sich nun auf langfristige Investitionen fokussieren.

Der Meta-Umsatz sank im zweiten Quartal im Jahresvergleich um rund ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar. Unterm Strich schrumpfte der Gewinn um 27 Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Dollar (rund 6,6 Milliarden Euro). Top-Managerin Sheryl Sandberg verwies auch auf den starken Dollar, der zu einer ungünstigen Umrechnung von Auslandseinnahmen in der Bilanz führte.

Die Geschäftszahlen des zweiten Quartals seien besser, der Ausblick auf das dritte Quartal aber schwächer ausgefallen, schrieb Analyst Douglas Anmuth von der Bank JPMorgan. Die allgemeine Konjunktur spiele dabei die größte Rolle, aber nicht die alleinige. Der Experte nennt als weiteren Grund die Konkurrenz durch den Videoportalanbieter TikTok als Bremse für Meta.

Analyst Thomas Hofmann von der Landesbank Baden-Württemberg führte gleich eine ganze Reihe von Risiken für die Geschäfte der sozialen Medien von Meta auf: Datenschutzrichtlinien von Apple, die Sensibilität von Nutzerdaten, mögliche regulatorische Auflagen, die Besteuerung sowie eine enttäuschende Entwicklung der Nutzerzahlen könnten dem Konzern das Leben zunehmend schwerer machen.

Diese Risiken könnten zumindest teilweise im Aktienkurs von Meta bereits eingepreist sein. Denn immerhin haben die Papiere seit dem Rekordhoch vom September vergangenen Jahres bei gut 384 Dollar mittlerweile fast 60 Prozent eingebüßt. Bis zum historischen Tief der Aktie bei unter 18 Dollar nach dem Börsengang im Jahr 2012 ist es allerdings auch noch ein weiter Weg./bek/la/nas