ANGLE plc gab bekannt, dass die Universität von Birmingham die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht hat, die bei Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses (HNSCC) durchgeführt wurde und in der der Status der epithelial-mesenchymalen Transition (EMT) von zirkulierenden Tumorzellen (CTCs) untersucht wurde. Die EMT ist klinisch bedeutsam, da sie bei der Tumorprogression und -invasion, der Entwicklung von Metastasen, der Umprogrammierung des Stoffwechsels, der Umgehung des Immunsystems und der Therapieresistenz von Krebszellen eine Rolle spielt. In der Studie wurde das Parsortix®-System verwendet, um CTCs aus peripheren Blutproben von 20 behandlungsfreien HNSCC-Patienten zu Beginn der Studie und vor der Operation zu gewinnen.

Die Forscher führten eine durchflusszytometrische EMT-Charakterisierung der CTCs im Vergleich zur EMT-Genexpression im Tumorgewebe durch und untersuchten die Korrelation der Expression in Bezug auf die klinischen Ergebnisse. Die Expression von EpCAM und N-Cadherin wurde zur Charakterisierung des CTC-Status als epithelial oder EMT verwendet. CTCs wurden bei 65% der Patienten nachgewiesen und 77% der positiven Proben enthielten CTCs, die eine EMT durchlaufen hatten.

Die Untersuchung zeigte, dass der EMT-Status von CTCs fast ausschließlich mit einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium (III-IV) verbunden war. In dieser kleinen Patientenkohorte erwies sich die CTC-Zählung allein nicht als prognostisch in Bezug auf das Gesamtüberleben und das progressionsfreie Überleben. Der EMT-Status der CTCs erwies sich jedoch als unabhängig von dem des Tumorgewebes, was den potenziellen klinischen Nutzen der EMT-Biomarker der CTCs als ergänzende Analyse zur Biopsie des Tumorgewebes oder als therapeutisches Ziel hervorhebt.

Kopf- und Halskrebs (HNC) ist ein weit gefasster Begriff, der Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf-, Speicheldrüsen-, Nasen- und Nebenhöhlenkrebs zusammenfasst, wobei 90-95% der HNCs Plattenepithelkarzinome sind. Weltweit waren HNC im Jahr 2020 für über 930.000 neue Fälle und über 460.000 Todesfälle verantwortlich. Bei Plattenepithelkarzinomen des Kopfes und Halses liegen die 5-Jahres-Überlebensraten je nach Krebsart und -stadium in der Größenordnung von 50%, sind aber seit mehreren Jahrzehnten weitgehend statisch.

Zu den häufigen Risikofaktoren für diesen Krebs gehören Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Alter, schlechte Mundhygiene, Tabak- und Alkoholkonsum. Die Toxizität der derzeitigen Behandlungsmethoden für diesen Krebs führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und wirksame, gezielte Behandlungsmöglichkeiten dringend erforderlich, um die Ergebnisse für die Patienten zu verbessern.

Eine Flüssigbiopsie, insbesondere die Analyse von CTCs, ist ein möglicher Weg, um solche therapeutischen Biomarker zu definieren.