Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS publiziert am Freitag, 30. Juli die Ergebnisse zum zweiten Quartal 2021. Insgesamt haben sechs Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q2 2021E
(in Mio USD)   AWP-Konsens   Q2 2020A   

Umsatz          1486           n.a.       
adj. EBIT      128,6           n.a.       
Reinergebnis*   56,0           n.a.       

* bereinigt

FOKUS: AMS veröffentlicht im zweiten Quartal nach der Übernahme von Osram erstmals Zahlen für die neue Gesamtgruppe. Entsprechend ist die Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen erschwert.

In Marktkreisen wird ein Umsatz im Bereich der im Mai abgegebenen Guidance erwartet, eine positive Überraschung dürfte es zumindest gemäss den Schätzungen nicht geben. Ein Analyst nennt als Grund dafür den globalen Chipmangel, der gewisse Kunden - insbesondere in der Automobilbranche - zu Produktionskürzungen gezwungen hat. Der kombinierte Gewinn dürfte allerdings klar zugenommen haben, da Osram die Kostenbasis mittlerweile gesenkt hat.

ZIELE: Für das zweite Quartal hatte AMS im Mai einen Umsatz im Bereich von 1,43 bis 1,53 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt bei einer bereinigten EBIT-Marge im Bereich von 7 bis 10 Prozent. Dies ergäbe einen EBIT zwischen rund 100 und 150 Millionen Dollar. Insgesamt rechnet AMS damit mit einer Verlangsamung des Geschäftsgangs im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten.

Nach der vollständigen Übernahme von Osram hat AMS damit erstmals eine Guidance auf Stufe der neuen Gesamtgruppe abgegeben.

Für diese stellte AMS in der zweiten Jahreshälfte verglichen zum ersten Halbjahr ein leichtes Umsatzwachstum in Aussicht. Unterstützung liefere dabei die sehr gute Auftragslage im Automobilgeschäft.

PRO MEMORIA: AMS-CEO Alexander Everke hatte Anfang Mai wissen lassen, dass der Konzern im Consumer-Geschäft Marktanteile verlieren dürfte. Dieser Verlust im Konsumgütergeschäft, wo AMS unter anderem den Grosskunden Apple mit Lösungen zur 3D-Gesichtserkennung oder mit Display-Anwendungen für iPhones beliefert, werde sich auf den Umsatz auswirken, sagte er.

Der negative Einfluss auf den Jahresumsatz des Segments werde aber weniger als 5 Prozent betragen. Um den Effekt dieser Entwicklung auf die Profitabilität möglichst gering zu halten, will AMS Kosten sparen, etwa in der Produktion in Asien.

Besser lief es zuletzt hingegen im Automarkt, der sich in allen Regionen deutlich erholte. Punkten kann AMS hier mit dem Verkauf von Komponenten für Autobeleuchtungen. Die Auftragslage sei weiterhin gut und dürfte in weiterem Wachstum münden, hiess es dazu im Mai.

Parallel zum operativen Geschäft treibt AMS die Integration von Osram voran. Über 500 Teilprojekte seien dazu angestossen worden, erklärte Finanzchef Ingo Bank vor knapp drei Monaten. Er geht davon aus, dass sich die in drei Jahren zu erzielenden Synergieeffekte nicht wie ursprünglich angekündigt auf 300 Millionen Euro, sondern auf 350 Millionen belaufen werden.

AMS will künftig als ein "weltweit führender Anbieter von optischen Technologien" neu unter dem Namen "ams OSRAM" auftreten. Die Konzernstruktur wird dabei auf die beiden Segmente Halbleiter und Lampen & Systeme (L&S) aufgeteilt.

Während Semiconductors das AMS-Geschäft und das historische Opto Semiconductors-Geschäft von Osram umfassen, werden bei L&S die Osram-Teile Automotive und Digital untergebracht. Im ersten Quartal haben die Halbleiter 65 Prozent und die L&S-Sparte den Rest zum Gesamtumsatz beigesteuert.

AKTIENKURS: Die AMS-Aktien haben im Gegensatz zum Gesamtmarkt derzeit einen schlechten Lauf. Nach einem Minus von 27 Prozent im Vorjahr kumulieren sich die Verluste seit Jahresbeginn bereits wieder auf rund 13 Prozent.

Homepage: www.ams.com

jg/cf