Unterpremstätten (awp) - Der Technologiekonzern AMS Osram hat das Jahr 2021 im Rahmen der eigenen Erwartungen abgeschlossen. Die Fusion von AMS und Osram verläuft plangemäss. Gleichwohl wird 2022 ein weiteres Jahr "mit einem gewissen Übergangscharakter".

Der Vergleich mit dem Vorjahr ergibt bei AMS Osram wenig Sinn. Denn nach der Fusion der beiden Firmen wurden erste Firmenteile von Osram abgestossen. Zudem hat die Gesellschaft einen mutmasslich sehr lukrativen Grossauftrag von Apple für iPhones verloren. Und auch das österreichische Unternehmen, das an der Schweizer Börse kotiert ist, kämpft mit den Folgen der Lieferkettenengpässen.

Dies führte im Schlussquartal 2021 zu einem 13 Prozent tieferen Umsatz von 1,41 Milliarden US-Dollar. Die EBIT-Marge verringerte sich auf 9,6 von 16,7 Prozent und unter dem Strich nahm der Gewinn nach Steuern um gut ein Fünftel auf 136 Millionen ab. Die Kennzahlen zur Profitabilität sind bereinigt, unter anderem um Aufwendungen für die Fusion.

Auto läuft überraschend gut

Mit den Zahlen hat das Unternehmen die eigenen Ziele locker erreicht und auch die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich übertroffen. Im Schlussquartal habe sich das Halbleiter-Automobilgeschäft (LED-Beleuchtung am Fahrzeug und im Innenraum) "vor dem Hintergrund anhaltender Ungleichgewichte in der Lieferkette sowie Produktionsverringerungen" gut entwickelt, liess sich CEO Alexander Everke zitieren. Das restliche Geschäft habe im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten, inklusive sehr guter Resultate des Bereichs Industrie und Medizinaltechnik.

Im Gesamtjahr erzielte der Konzern einen Umsatz von 5,78 Milliarden US-Dollar. Unter dem Strich verdiente er in der bereinigten Sichtweise 313 Millionen, unbereinigt (etwa um Fusionskosten) resultierte ein kleiner Verlust von 37 Millionen. Angaben zu einer Dividende wurden in der Mitteilung keine gemacht. Eine wichtige Kennzahl ist bei AMS Osram wegen Fusion auch die Nettoverschuldung. Diese kam Ende Jahr bei 2,06 Milliarden zu liegen (-3% gegenüber dem Vorquartal).

Wesentliche Schritte umgesetzt

Gut voran kommt das Unternehmen laut eigenem Bekunden mit der Fusion von AMS und Osram. Es seien "hervorragende Fortschritte" erzielt worden. "Wir haben bereits wesentliche Schritte umgesetzt und unsere gesetzten Ziele in den verschiedenen Geschäftsbereichen erreicht", so CEO Everke. Er erinnerte an die drei bereits verkauften Bereiche und die Auflösung eines Joint Ventures mit Continental.

Im Ausblick auf das laufende Starquartal peilt das Unternehmen einen Umsatz von 1,19 bis 1,29 Milliarden Euro (neue Berichtswährung ab 2022) sowie eine EBIT-Marge von 8 bis 11 Prozent an. Diese Prognose spiegle die anhaltenden Ungleichgewichte in der Lieferkette, gewisse Endmarktsaisonalitätseffekte sowie Dekonsolidierungseffekte wider, so die Mitteilung.

Er gehe davon aus, dass die Folgen der Lieferketten-Engpässe in der Automobilindustrie "noch für einen erheblichen Zeitraum" in diesem Jahr zu spüren sein werden, so Firmenchef Everke. Man sei jedoch bereit, eine steigende Kundennachfrage zu bedienen, sobald diese Engpässe behoben seien.

Generell werde 2022 nochmals ein Jahr "mit einem gewissen Übergangscharakter" sein, hiess es weiter. Verwiesen wurde dabei auf "verbleibende Veräusserungen", die allerdings nicht konkretisiert wurden.

Weitere Neuigkeiten stellte die Firma für den 5. April in Aussicht. Dann will AMS Osram an einem Capital Markets Day über die weitere Strategie informieren.

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