Zürich (awp) - Der Sensoren- und Chiphersteller AMS prüft offenbar verschiedene Optionen für die Zeit nach dem bevorstehenden Abschluss der Osram-Übernahme. Das Automotive-Segment von Osram soll in eine Holding-Struktur überführt werden, heisst es in einem Artikel der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Montagabend mit Berufung auf firmeninterne Dokumente. Dies könne auf einen Verkauf des Segments hinauslaufen.

Weiter heisst es im Artikel, dass auch das digitale Geschäft von Osram nach erfolgter Übernahme durch AMS veräussert werden soll. Damit würden sich die Befürchtungen der Gewerkschaften bewahrheiten, die der Übernahme gegenüber ablehnend eingestellt sind.

Gemäss einer Einschätzung der Credit Suisse könnte sich eine Abspaltung des Automotive-Bereichs als schwieriges Unterfangen erweisen, da dieses eng mit dem dritten Segment "Opto Semi" verwoben sei. Unter Abzug der Intersegment-Verkäufe schätzt der zuständige Experte den Umsatz der Automotive Sparte auf rund 1 Milliarde Euro. Ein Verkauf der beiden Bereiche könne aber dazu beitragen, die im Zuge der Übernahme angehäuften Schulden zu reduzieren.

AMS hatte Ende 2019 nach einem Bietergefecht die notwendige Aktienmehrheit an Osram erreicht. Der Kauf soll bis Ende Juni abgeschlossen werden. Bereits im Februar hatte AMS anlässlich der Bilanzmedienkonferenz angekündigt, dass man sich bei Osram nach erfolgter Übernahme auf das Kerngeschäft konzentrieren wolle und dass auch Teile von Osram verkauft werden sollen.

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