Bern (awp) - Die Aktien des Sensorenherstellers AMS sind am Freitag an der Schweizer Börse deutlich unter Druck geraten. Analysten sahen im Quartalsergebnis keine grösseren Überraschungen, nachdem AMS und Osram immer mehr Eckdaten bekannt gegeben hatten. Ähnliches lasse sich von den Vorgaben für das Schlussquartal behaupten, so heisst es weiter.

Um 09.35 Uhr verlieren die AMS-Aktien 2,3 Prozent auf 21,13 Franken. Damit haben sie ihre Verluste deutlich ausgebaut, nachdem sie mit einem Minus von 1,25 Prozent in den Handel eingestiegen waren, und sind nun die grössten Verlierer unter den Blue Chips. Der Gesamtmarkt SLI notiert derweil hauchdünn im Minus.

Anders als bei früheren Gelegenheiten wartete AMS in den vergangenen Wochen scheibchenweise mit ersten Vorabinformationen für das dritte Quartal auf. Am 8. Oktober legte das Unternehmen erste provisorische Umsatzzahlen vor, gefolgt von Angaben zur bereinigten EBIT-Marge und Vorgaben für das vierte Quartal knapp drei Wochen später. Auch Osram legte vorläufige Ergebnisse vor.

Der Fokus der Experten liegt deshalb auf dem Ergebnisbeitrag von Osram Licht sowie auf der Entwicklung des freien Cash Flow. Allerdings bleiben auch in diesem Zusammenhang grössere Überraschungen aus.

Aus Sicht von Analyst Andreas Müller von der Zürcher Kantonalbank liegen die publizierten operativen Zahlen aufgrund von Einmalkosten unter den Erwartungen. Osram habe operativ die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Er geht davon aus, dass der deutsche Konzern im Schlussquartal aufgrund der schwachen Absatzsituation in der Automobilindustrie nochmals verlustreich sein wird. Erst danach geht der Analyst sukzessive von besseren Zahlen aus.

Für Vontobel-Analyst Mark Diethelm fielen der konsolidierte Umsatz und bereinigter EBITDA etwas über seinen Erwartungen aus, nachdem sich Osram im abgelaufenen Quartal verbessert habe. Der adjustierte EBIT habe indes darunter gelegen wegen höherer Abschreibungen bei Osram Automotive.

Wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet, lagen die Valoren von AMS schon in den Tagen vor der Ergebnisveröffentlichung gut im Markt. Treibende Kraft dahinter seien jedoch weniger firmen- als vielmehr branchenspezifische Gründe gewesen. So hätten die Aktien unter anderem von einem deutlich besser als erwartet ausgefallenen Zahlenkranz des Rivalen Dialog sowie von Anhaltspunkten für ein Machtverhältnis zugunsten der Republikaner im US-Senat profitiert.

Beobachter sehen weder im vorliegenden Zahlenkranz, noch im Ausblick für das Schlussquartal einen möglichen Kurstreiber für die Aktien. Ihres Erachtens könnten sich die Vorgaben für das Schlussquartal allerdings als eher konservativ erweisen.

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