Zürich (awp) - Bei den Aktien von AMS kommt es nach dem Absturz vom Vortag am Freitag zu einer Gegenbewegung. Das deutsche "Handelsblatt" hatte am Donnerstag berichtet, dass die österreichische Finanzmarktaufsicht gegen das Management des Chipherstellers ermittelt wegen angeblich zweifelhafter Aktiengeschäfte bei der laufenden Übernahme des Lichtkonzerns Osram.

AMS legen am Freitag gegen 9.50 Uhr 4,8 Prozent auf 14,67 Franken zu. Am Tag vorher waren die Titel um 16,1 Prozent eingebrochen. Im laufenden Jahr haben sie bis dato insgesamt 45 Prozent verloren und damit so stark wie kein anderer SLI-Wert.

"Wir würden keine vorzeitigen Schlüsse ziehen", kommentiert die ZKB am Freitag den Medienbericht und den Kursabsturz. "Wir gehen davon aus, dass nach der gestrigen Wirecard-Insolvenz die Nerven bezüglich einer solchen Meldung blank liegen." Der Kursabsturz vom Donnerstag sei in diesem Umfang zum grössten Teil dadurch verursacht worden, schreibt der ZKB-Analyst. Denn rein aus den vorhandenen Fakten liessen sich noch keine negativen Schlüsse ziehen.

Der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard ist in einen Bilanzskandal verwickelt und hatte am Donnerstag Insolvenz beantragt.

Dass AMS neben einem temporären Reputationsschaden auch einen effektiven finanziellen Schaden davonträgt, sei aus jetziger Sicht eher unwahrscheinlich, so der ZKB-Experte weiter. Würden allerdings Insiderhandel oder Marktmanipulation nachgewiesen, dann müsste das Führungspersonal dafür geradestehen.

Beim Auswechseln einzelner Personen würden auf Osram-Seite aus Sicht der Kantonalbank genug fähige Leute bereitstehen. Am grundsätzlichen Investment-Case, der die AMS-Aktie ohne Osram für klar unterbewertet und die Osram-Transaktion als wertsteigernd ansieht, ändere sich nichts.

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