NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street scheinen sich die Anleger zum Wochenausklang etwas von dem Schrecken erholt zu haben, den ihnen am Donnerstag ein Medienbericht über Pläne der US-Regierung zur Erhöhung der Kapitalertragssteuer eingejagt hatte. Die Futures auf die wichtigen US-Aktienindizes deuten am Freitag eine gut behauptete Eröffnung am Kassamarkt an.

Dass US-Präsident Joe Biden das in der Corona-Krise beschlossene, billionenschwere Konjunkturprogramm über Steuererhöhungen gegenfinanzieren wolle, sei bekannt gewesen, heißt es von Beobachtern. Fraglich sei allerdings, wie diese aussehen würden.

Ablenkung vom Steuer-Thema bieten am Freitag Konjunkturdaten und Zahlenausweise bedeutender Unternehmen. Geschäftszahlen haben am Freitag unter anderem American Express und Honeywell vorgelegt. Honeywell hat im Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie befürchtet und auch die Umsatzprognose angehoben. Allerdings sollen ausgerechnet margenschwache Geschäftsbereiche am stärksten zur Umsatzsteigerung beitragen. Das kommt nicht gut an; die Aktie gibt vorbörslich um 1,4 Prozent nach.


   Enttäuschende Zahlen von Amex und Intel - Snap beeindruckt mit Nutzerzahlen 

Mit Enttäuschung werden auch die Zahlen von American Express (-3,5%) aufgenommen. Die Kreditkartengesellschaft hat im ersten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet. Der Gewinn stieg zwar im Vergleich zum Vorjahr deutlich, doch war dies hauptsächlich der Auflösung von Rückstellungen zu verdanken.

Das Social-Media-Unternehmen Snap (+4,5%) beeindruckte derweil mit einer überraschend kräftig gestiegenen Nutzerzahl. Umsatz und Ergebnis fielen besser aus als erwartet.

Schon am Donnerstag nach Börsenschluss hat Intel über den Verlauf des ersten Quartals berichtet. Die Zahlen des Chipkonzerns lagen über den Erwartungen. Außerdem hob Intel den Ausblick an. Allerdings brach das wettbewerbsintensive Servergeschäft ein, was für die Anleger wohl schwerer wiegt als die positiven Nachrichten: Die Aktie gibt vorbörslich um 2,8 Prozent nach.

Auf der Konjunkturseite werden kurz nach Handelsbeginn die Markit-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Servicesektor im April veröffentlicht, gefolgt von den März-Daten zu den Neubauverkäufen.

Am Devisenmarkt sinkt der Dollarindex um 0,4 Prozent. Höhere Kapitalertragssteuern in den USA würden den Greenback schwächen, meinen die Analysten der ING. Sie argumentieren, dass höhere Steuern die US-Notenbank dazu veranlassen könnten, an ihrer ultralockeren Geldpolitik noch länger festzuhalten. In der Folge würde die Furcht vor einem weiteren Ausverkauf am US-Anleihemarkt gelindert, was wiederum den Dollar während des restlichen Jahrs 2021 leicht nachgeben lassen würde.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        0,8          0,14            3,2 
5 Jahre                  0,79       -0,5          0,79           42,6 
7 Jahre                  1,22       -0,4          1,22           56,9 
10 Jahre                 1,54       -0,5          1,54           62,1 
30 Jahre                 2,22       -0,1          2,22           57,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 8:13 Uhr  Do, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2069     +0,43%        1,2027         1,2015   -1,2% 
EUR/JPY                129,85     +0,09%        129,79         129,86   +3,0% 
EUR/CHF                1,1042     +0,19%        1,1027         1,1027   +2,2% 
EUR/GBP                0,8694     +0,13%        0,8678         0,8680   -2,7% 
USD/JPY                107,60     -0,34%        107,93         108,08   +4,2% 
GBP/USD                1,3881     +0,29%        1,3856         1,3845   +1,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,4858     -0,16%        6,4961         6,4876   -0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD             49.632,50     -3,99%     49.432,03      54.466,11  +70,9% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               61,44      61,43         +0,0%           0,01  +26,3% 
Brent/ICE               65,37      65,40         -0,0%          -0,03  +26,7% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.793,65   1.784,20         +0,5%          +9,45   -5,5% 
Silber (Spot)           26,34      26,18         +0,6%          +0,17   -0,2% 
Platin (Spot)        1.242,70   1.207,43         +2,9%         +35,28  +16,1% 
Kupfer-Future            4,32       4,27         +1,0%          +0,04  +22,5% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

April 23, 2021 08:47 ET (12:47 GMT)