NEW YORK (Dow Jones)--Freundlich tendiert die Wall Street zur Wochenmitte im Verlauf. Neue Inflationsdaten wurden rasch abgehakt. Stattdessen konzentrieren sich die Anleger auf die gerade anlaufende Bilanzsaison, die neben einigen Enttäuschungen auch Grund zum Optimismus gibt.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) gewinnt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent. Der S&P-500 legt um 0,6 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 1,5 Prozent. Die zinssensitiven Technologiewerte dürften auch Rückenwind von den erneut etwas gesunkenen Marktzinsen erhalten.
Hatten die US-Verbraucherpreise am Vortag noch die vage Hoffnung geschürt, dass die Inflation schon bald ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, sorgen die Erzeugerpreise für den März für Ernüchterung. Diese legten stärker zu als von Analysten erwartet und lagen um 11,2 (Februar: 10,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. In der Kernrate fiel die Zunahme auf Monatssicht mit plus 1,1 Prozent sogar mehr als doppelt so stark aus wie erwartet. Zudem wurde der Vormonat leicht nach oben revidiert.
Damit wird die US-Notenbank in ihrem geldpolitischen Kurs bestätigt, mit einer kräftigen Straffung zu versuchen, die hohe Inflation einzudämmen.
Keine neuen Entwicklungen gibt es im Ukraine-Krieg. Beobachter erwarten in den kommenden Tagen wieder verstärkte russische Angriffe, vor allem im Osten der Ukraine. Erst am Vortag hatte der russische Präsident Wladimir Putin die "planmäßige" Fortsetzung des Militäreinsatzes angekündigt. Damit scheint es derzeit keine Hoffnung auf eine Verhandlungslösung zu geben. Vielmehr rücken die immer deutlicher sichtbar werdenden negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur in den Mittelpunkt.
JPM Chase enttäuscht mit Quartalszahlen
In der anlaufenden US-Berichtssaison bilden die Quartalszahlen der US-Banken einen ersten Höhepunkt. Für Enttäuschung sorgt JPMorgan Chase. Der Konzern hat im ersten Quartal einen niedrigeren Gewinn verbucht, als die Analysten erwartet hatten. Der Nettogewinn fiel auf 8,28 Milliarden Dollar bzw. 2,63 Dollar je Aktie gegenüber 14,3 Milliarden bzw. 4,50 Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen sanken von 32,3 auf 30,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten laut Factset einen Gewinn von 2,72 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 30,59 Milliarden Dollar erwartet. Die Aktie verliert 2,6 Prozent und ist damit schwächster Dow-Wert.
Blackrock (-0,1%) hat den Überschuss dagegen im ersten Quartal um fast eine viertel Milliarde Dollar erhöht und damit die Markterwartungen übertroffen. Der Vermögensverwalter wies einen Nettogewinn von 1,44 Milliarden Dollar aus nach 1,2 Milliarden im Jahr zuvor. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte von 8,04 auf 9,52 Dollar, die Einnahmen von 4,4 auf 4,7 Milliarden Dollar. Analysten hatten laut Factset 8,70 Dollar Gewinn pro Aktie bei einem Umsatz von 4,67 Milliarden Dollar geschätzt. Am Donnerstag folgen Wells Fargo, Citigroup und Goldman Sachs.
Delta Air Lines (+4,7%) profitiert vom wieder zunehmenden Flugverkehr. Die Gesellschaft meldete für ihr erstes Quartal einen deutlich über den Erwartungen liegenden Umsatz. Der Verlust war geringer als befürchtet. Delta ist zudem optimistisch, dass das Passagieraufkommen mit den steigenden Kerosinkosten Schritt halten kann. Southwest Airlines verteuern sich um 7,0 Prozent und American Airlines um 9,4 Prozent. Der Transportsektor gehört mit plus 1,4 Prozent zu den führenden Gewinnern.
Dollar kommt leicht zurück - Ölpreise legen weiter zu
Der Dollar kommt leicht zurück. Der Dollar-Index sinkt um 0,2 Prozent, nachdem er im Verlauf den höchsten Stand seit 23 Jahren markierte. Übergeordnet dürften jedoch die anstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank den Greenback stützen. Denn auch wenn die Kerninflation bei den Verbraucherpreisen im März etwas nachgelassen habe, dürfte die Fed an ihrem Kurs aggressiver Straffungen der Geldpolitik festhalten, heißt es.
Die Ölpreise legen weiter zu, obwohl die staatliche Energy Information Administration einen überraschend starken Aufbau der US-Rohölvorräte gemeldet hat. Allerdings sagte Russlands Präsident Putin, die Gespräche mit der Ukraine befänden sich in einer "Sackgasse", was die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung und die Entschärfung der Versorgungsengpässe zunichte macht. Zudem sind Chinas Öl-Importe im März im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent gesunken und damit klar hinter den Erwartungen eines Plus von 8 Prozent geblieben, da der Lockdown in Schanghai die Wirtschaft des Landes belastet hat.
Paypal-Aktie mit CFO-Abgang unter Druck
Für die Paypal-Aktie geht es 3,9 Prozent nach unten. Der US-Handelskonzern Walmart hat den Finanzvorstand des Bezahldienstleisters, John Rainey, abgeworben und mit Wirkung zum 6. Juni zum CFO bestellt. Walmart hatte im Dezember angekündigt, dass ihr derzeitiger Finanzchef Brett Biggs bis Anfang nächsten Jahres aus dem Konzern ausscheiden und den Übergang betreuen werde. Die Walmart-Aktie gewinnt 1,5 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 34.369,47 +0,4% 149,11 -5,4% S&P-500 4.425,34 +0,6% 27,89 -7,2% Nasdaq-Comp. 13.568,91 +1,5% 197,33 -13,3% Nasdaq-100 14.141,74 +1,4% 201,50 -13,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,29 -11,5 2,41 156,5 5 Jahre 2,58 -11,2 2,69 132,1 7 Jahre 2,65 -10,0 2,75 120,8 10 Jahre 2,66 -7,0 2,73 114,8 30 Jahre 2,77 -4,6 2,81 86,9 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 12:19 Uhr Di 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,0877 +0,4% 1,0829 1,0872 -4,3% EUR/JPY 136,45 +0,5% 136,53 136,09 +4,3% EUR/CHF 1,0153 +0,5% 1,0104 1,0108 -2,1% EUR/GBP 0,8319 -0,1% 0,8324 0,8340 -1,0% USD/JPY 125,46 +0,1% 126,07 125,20 +9,0% GBP/USD 1,3075 +0,5% 1,3009 1,3035 -3,4% USD/CNH (Offshore) 6,3786 +0,0% 6,3752 6,3766 +0,4% Bitcoin BTC/USD 41.252,97 +3,9% 39.954,72 39.983,64 -10,8% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 102,88 100,60 +2,3% 2,28 +39,1% Brent/ICE 107,35 104,64 +2,6% 2,71 +40,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.980,57 1.966,85 +0,7% +13,72 +8,3% Silber (Spot) 25,78 25,37 +1,6% +0,41 +10,6% Platin (Spot) 991,07 969,95 +2,2% +21,12 +2,1% Kupfer-Future 4,71 4,72 -0,3% -0,01 +5,7% ===
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April 13, 2022 12:11 ET (16:11 GMT)