PPAs sind zu einem wichtigen Bestandteil der Entwicklung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien geworden. Sie bieten den Eigentümern von Vermögenswerten eine verlässliche Einnahmequelle außerhalb staatlicher Subventionsprogramme, indem sie ihre Produktion an Energieversorger oder Unternehmen als Endverbraucher verkaufen.

Im Jahr 2021 wurden in Europa PPAs im Gesamtwert von 11,2 Gigawatt (GW) abgeschlossen, wobei Unternehmenskunden, allen voran der US-Einzelhändler Amazon, erstmals die Führung übernahmen und 6,5 GW abschlossen, verglichen mit 4,63 GW von Käufern aus dem Versorgungssektor, so die Preisplattform und das Beratungsunternehmen in ihrem Bericht European PPA Market Outlook 2022.

Energieversorger neigen dazu, die Produktion zu verkaufen und müssen Preisrisiken durch die Aufteilung langfristiger PPAs in kürzere Großhandelsgeschäfte, das so genannte "Stack and Roll Hedging", steuern, so Pexapark.

Für sie führte der Anstieg der Energiepreise im vierten Quartal zu erheblichen Mark-to-Market-Verlusten und Bargeldabflüssen bei den Margenzahlungen, was zu einem zukünftigen Rückgang der traditionellen PPAs mit 10-jähriger Laufzeit führen könnte, fügte er hinzu.

Firmenkunden hingegen beschaffen in der Regel PPA-Volumina für ihren eigenen Betrieb und sind bereit, einen höheren PPA-Preis zu zahlen. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung von Pexapark auch im Jahr 2022 fortsetzen.

Pexapark prognostiziert sogar das Aufkommen von "Mega-Käufern", die einen großen Energiebedarf decken müssen, wie z.B. Betreiber von globalen Rechenzentren, Chemieunternehmen und Hersteller von grünem Wasserstoff, die sowohl PPAs für Offshore-Windparks als auch Kapitalbeteiligungen suchen werden.

Im vergangenen Jahr gab es ein erstes solches Geschäft, als das deutsche Chemieunternehmen BASF einen Anteil von 49,5 % an einem niederländischen 1,5-GW-Offshore-Windpark erwarb, der vom schwedischen Unternehmen Vattenfall gebaut wird.

Pexapark erwartet auch die Auflegung neuer großer Fonds aus den Hauptstädten für Investitionen in erneuerbare Energien wie Hamburg, London und Kopenhagen, die über die Risikomanagementfähigkeiten eines Handelshauses verfügen und durch die aktive Verwaltung kürzerfristiger PPAs zu "Versorgungsunternehmen der nächsten Generation" werden könnten.