NEW YORK (dpa-AFX) - Überraschend starke Quartalszahlen und ein freundlicher als befürchteter Ausblick des US-Sporartikelkonzerns Nike haben die Anleger am Freitag in Scharen angezogen. Die Nike-Aktien schnellten sofort nach Börseneröffnung an der Wall Street um mehr als 8 Prozent nach oben und erreichten den höchsten Stand seit März. Zuletzt wurden sie 8,61 Prozent höher bei 57,74 US-Dollar gehandelt und waren somit klarer Spitzenreiter im Dow-Jones-Index .

Im vierten Geschäftsquartal (per Ende Mai) wuchs der Überschuss um 19 Prozent, der Umsatz kletterte um 5 Prozent. Damit übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen der Analysten deutlich. Wie bereits im Vorquartal liefen die Geschäfte vor allem international gut, insbesondere in China und anderen Schwellenländern. Im US-Heimatmarkt, wo der deutsche Erzrivale Adidas wieder verstärkt Druck macht, stagnierte das Wachstum hingegen.

WEICHEN FÜR PARTNERSCHAFT MIT AMAZON

Bei Anlegern kam neben den Geschäftszahlen auch gut an, dass der Konzern ankündigte, die Weichen für eine Partnerschaft mit Amazon zu stellen. Nachdem sich Nike lange gegen den direkten Vertrieb über den Online-Händler gesträubt hatte und dort bislang nur durch Drittanbieter vertreten ist, will man nun testweise einige Produkte selbst verkaufen.

Auch von Analystenseite gab es Lob. Die Resultate und und der Ausblick seien besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analystin Lindsay Drucker Mann von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Der Sportartikelkonzern mache in Nordamerika Fortschritte, sehe sich aber immer noch Herausforderungen im stationären Einzelhandel gegenüber. Sie erhöhte ihr Kursziel auf 63 Dollar und bestätigte ihre Kaufempfehlung für die Aktien.

EXPERTEN SEHEN FORTSCHRITTE

Ihre Kollegin Corinna Freedman von der Privatbank Berenberg sprach von guten Resultaten und lobte die nun schon das zweite Quartal hintereinander gestiegene Bruttogewinnmarge. Randal Konik vom Analysehaus Jefferies sah in dem Zahlenwerk Fortschritte beim Sportartikelriesen. Die Lagerbestände seien abgebaut worden, der Umsatz gut und die Kosten unter Kontrolle. Der Konzern nehme Fahrt auf, setze mehr auf Neues und rücke Näher an Kunden wie Lieferanten, so Konik./edh

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