KENNZAHLEN DER AMAG-GRUPPE
FINANZBERICHT 2
1. HALBJAHR 2021
KONZERNKENNZAHLEN IN MIO. EUR | Q2/2021 | Q2/2020 | Veränderung in % | H1/2021 | H1/2020 | Veränderung in % | |||||||||||
Absatz gesamt in Tonnen | 127.600 | 103.600 | 23,2 % | 226.100 | 203.200 | 11,3 % | |||||||||||
Externer Absatz in Tonnen | 121.900 | 94.500 | 29,0 % | 214.500 | 188.100 | 14,0 % | |||||||||||
Umsatzerlöse Gruppe | 343,9 | 217,5 | 58,1 % | 595,1 | 463,8 | 28,3 % | |||||||||||
EBITDA | 63,3 | 22,9 | 176,5 % | 93,6 | 59,3 | 57,7 % | |||||||||||
EBITDA-Marge | 18,4 % | 10,5 % | 15,7 % | 12,8 % | |||||||||||||
Betriebsergebnis (EBIT) | 42,6 | 2,1 | >1.000 % | 51,9 | 17,6 | 194,7 % | |||||||||||
EBIT-Marge | 12,4 % | 1,0 % | 8,7 % | 3,8 % | |||||||||||||
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) | 39,9 | 0,2 | >1.000 % | 47,0 | 14,8 | 217,6 % | |||||||||||
Ergebnis nach Ertragsteuern | 29,8 | 0,9 | >1.000 % | 35,0 | 12,4 | 181,2 % | |||||||||||
Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit | 46,5 | 55,7 | -16,5 % | 50,2 | 70,6 | -28,9 % | |||||||||||
Cashflow aus Investitionstätigkeit | -9,9 | -9,8 | -1,8 % | -25,8 | -24,8 | -4,1 % | |||||||||||
Mitarbeiter 1) | 2.143 | 1.967 | 8,9 % | 2.127 | 1.980 | 7,5 % | |||||||||||
1) Durchschnittliches Leistungspersonal (Vollzeitäquivalent) inklusive Leihpersonal, ohne Lehrlinge. Enthält den 20%igen Personalanteil der Beteiligung an der Elektrolyse Alouette sowie das Personal von Aircraft Philipp.
BILANZKENNZAHLEN IN MIO. EUR | 30.06.2021 | 31.12.2020* | Veränderung in % | ||||||
Bilanzsumme | 1.597,3 | 1.548,3 | 3,2 % | ||||||
Eigenkapital | 605,4 | 602,7 | 0,5 % | ||||||
Eigenkapitalquote | 37,9 % | 38,9 % | |||||||
Working Capital Employed | 398,5 | 321,6 | 23,9 % | ||||||
Nettofinanzverschuldung | 303,3 | 314,3 | -3,5 % | ||||||
Verschuldungsgrad | 50,1 % | 52,2 % | |||||||
Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
* Aus einer Korrektur nach IAS 8.41 ergibt sich eine Anpassung der Vorjahreswerte.
AMAG AUSTRIA METALL AG
HIGHLIGHTS UND INHALT
HIGHLIGHTS DES 1. HALBJAHRES 2021
- AMAG ist bestens gerüstet aus der Krise gestartet und nützte die positive Nachfrageentwicklung zur Steigerung der Absatzmenge in allen Segmenten
- Stabile Produktion mit sehr guter Performance bei Arbeitssicherheit (TRIFR*: 0,28)
- Umsatz- und Ergebniszahlen deutlich über Vorkrisenniveau
- Umsatzerlöse preis- und mengenbedingt auf 595,1 Mio. EUR gesteigert (H1/2020: 463,8 Mio. EUR)
- Rekord-Halbjahres-EBITDAvon 93,6 Mio. EUR (H1/2020: 59,3 Mio. EUR)
- Ergebnis nach Ertragsteuern mit 35,0 Mio. EUR klar über den Niveaus von 2020 und 2019 (H1/2020: 12,4 Mio. EUR; H1/2019: 18,9 Mio. EUR)
- Ausblick 2021: Gesamtjahres-EBITDA zwischen 155 und 175 Mio. EUR nach 108,2 Mio. EUR im Vorjahr und 143,0 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019
FINANZBERICHT 3
1. HALBJAHR 2021
INHALT
Konzernzwischenabschluss nach IAS 34 | 21 |
Anhang zum Konzernzwischenabschluss | 27 |
Informationen zur Aktie | 43 |
*Total Recordable Injury Frequency Rate, berechnet auf Basis von 200.000 Arbeitsstunden
AMAG AUSTRIA METALL AG
KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT
WIRTSCHAFTLICHES UMFELD
KONJUNKTURELLE ENTWICKLUNG
Während das wirtschaftliche Umfeld zu Jahresbeginn zum Teil noch spürbar von der COVID-19- Pandemie geprägt war, zeichnete sich im weiteren Verlauf ein rascher Anstieg konjunktureller Aktivitäten ab. Deutlich positiv entwickelte sich dabei die Industriekonjunktur, die bereits Ende des Vorjahres Verbesserungen verzeichnen konnte.1
Insgesamt spiegeln auch die aktuellen Konjunktur- und Vertrauensindikatoren die rasche Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten wider.2 Mit Blick auf den Einkaufsmanagerindex3 zeigt sich seit dem
4. Quartal 2020 ein positiver Trend, der sich im Verlauf der ersten sechs Monate des Berichtsjahres kontinuierlich verbesserte. Diese positive Entwicklung hat sich auch in zahlreichen Absatzmärkten der AMAG-Gruppe gezeigt.
Laut den aktuellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF)4 zur Gesamtwirtschaftsleistung für das Jahr 2021 wird länderübergreifend ein zum Teil kräftiges Wachstum erwartet. Die Wirtschaftsleistung soll dabei die negative Entwicklung aus dem Vorjahr mehr als kompensieren; nach einem Minus von 3,3 % in 2020 wird für das Gesamtjahr 2021 ein weltweiter BIP-Anstieg von 6,0 % erwartet. Die Wirtschaftseinbußen im Vorjahr können laut IWF aber nicht von allen Volkswirtschaften kompensiert werden. Dies liegt unter anderem an den individuellen wirtschaftlichen Abhängigkeiten der von COVID-19 betroffenen Branchen (z.B. Tourismus) sowie am unterschiedlichen Fortschritt bei den Impfungen. Die weitere Entwicklung der COVID-19-Pandemie, insbesondere hinsichtlich etwaiger Mutationen und der Wirksamkeit aktueller Vakzine können die IWF-Prognose zum erwarteten Wirtschaftsanstieg spürbar beeinflussen. Ebenfalls verweist der IWF auf die Abhängigkeit von wirtschaftspolitischen Mitigationsmaßnahmen, von Rohstoffpreis- entwicklungen sowie von der Anpassungsfähigkeit wirtschaftlicher Institutionen.
Mit Bezug auf die länderspezifischen BIP-Prognosen für 2021, lässt sich bei den Industrienationen vor allem in den USA mit +6,4 %, ein deutlicher Zuwachs erkennen (2020: -3,5 %).
FINANZBERICHT 4
1. HALBJAHR 2021
Die Eurozone kann den Rückgang aus dem Vorjahr von 6,6 % nicht zur Gänze kompensieren und soll im aktuellen Wirtschaftsjahr laut IWF um 4,4 % wachsen. Während für Deutschland ein Plus von 3,6 % prognostiziert wird, soll das Wirtschaftswachstum in Italien (+4,2 %), Frankreich (+5,8 %) und Spanien (+6,4 %), nach deutlich höheren Einbußen im Vorjahr, heuer etwas kräftiger zulegen. Nach aktuellen Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung5 wird für Österreich ein reales BIP-Wachstum von 4,0 % für das Jahr 2021 erwartet (2020: -6,3 %). Treiber für diese Entwicklung sind primär der rasche Fortschritt bei den COVID-19-Impfungen und die damit einhergehende Wiederaufnahme wirtschaftlicher Aktivitäten. Dies führt zu einer Stärkung des privaten Konsums, einer erhöhten Investitionsdynamik sowie einer spürbaren Ausweitung der Exporte.
Die Wirtschaft in der Gruppe der Schwellen- und Entwicklungsländer wird nach aktueller Einschätzung des IWF6 mit einem Zuwachs von durchschnittlich 6,7 % das höchste Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 aufweisen (2020: -2,2 %). Insbesondere eine hohe BIP-Expansion in China (+8,4 %) trägt zu dieser positiven Entwicklung bei (2020: +2,3 %).
1 | Vgl. WIFO, WIFO-Konjunkturprognose, Juni 2021 | 4 | Vgl. IMF, World Economic Outlook, April 2021 |
2 | Vgl. WIFO, Aktueller Konjunkturbericht, Juni 2021 sowie WIFO-Konjunkturprognose, Juni 2021 | 5 | Vgl. WIFO, WIFO-Konjunkturprognose, Juni 2021 |
3 | Vgl. Bloomberg | 6 | Vgl. IMF, World Economic Outlook, April 2021 |
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FINANZBERICHT 5
1. HALBJAHR 2021
BEDARF AN ALUMINIUMPRODUKTEN
Die Entwicklung des Segments Metall ist von weltweiten Marktentwicklungen beeinflusst. Die globale Nachfrageentwicklung nach Primäraluminium ist demzufolge ein wesentlicher Faktor. Das Segment Walzen erzielte im ersten Halbjahr 2021 rund 75 % ihrer Umsätze in Europa. Die restlichen Mengen an Aluminiumwalzprodukten werden weltweit an die Kunden der AMAG geliefert, womit die globale Bedarfsentwicklung für diesen Produktbereich ebenfalls von Bedeutung ist.
Weltweiter Bedarf an Primäraluminium in Mio. Tonnen7
2019 64,6
2020 62,8
2021e 68,5
0 | 20 | 40 | 60 |
Weltweiter Bedarf an Aluminiumwalzprodukten in Mio. Tonnen8
2019 28,1
2020 26,9
2021e 29,3
0 | 10 | 20 |
- Vgl. CRU, Aluminium Market Outlook, April 2021
- Vgl. CRU, Aluminium Rolled Products Market Outlook, Mai 2021
- Vgl. CRU, Aluminium Rolled Products Market Outlook, Mai 2021
Aluminium ist ein Werkstoff der aufgrund einer Vielzahl an positiven Eigenschaften (Gewicht, Stabilität, Formbarkeit etc.) in diversen Branchen eingesetzt und weiterverarbeitet wird. Nach einer COVID-19- bedingt gedämpften Nachfrage nach Primäraluminium und Aluminiumwalzprodukten im Vorjahr, erwartet die Commodity Research Unit (CRU)9 für das Jahr 2021 signifikante Anstiege, die deutlich über dem Vorkrisenniveau aus 2019 liegen.
Im Detail geht CRU davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Aluminiumwalzprodukten 2021 mit 29,3 Mio. Tonnen ein neues Allzeithoch erreichen wird. Die primären Einsatzgebiete von Walzprodukten liegen in der Transport-,Verpackungs-, Bau- und Maschinenbauindustrie. Als wesentlicher Treiber für den Nachfrageanstieg von durchschnittlich 8,8 % bzw. 2,4 Mio. Tonnen gegenüber 2020 ist der Transportbereich zu nennen. Dieser soll um rund 0,7 Mio. Tonnen bzw. um rund 19 % gegenüber dem COVID-19-beeinflussten Vorjahr wachsen. Der Bedarf nach Aluminiumwalzprodukten in der Maschinenbauindustrie sowie im Bausektor wird ebenfalls mit +9,0 % (+0,2 Mio. Tonnen) bzw. +6,5 % (+0,2 Mio. Tonnen) steigend prognostiziert. Auch soll die Nachfrage in der Verpackungsindustrie, nach einer relativ stabilen Entwicklung im Vorjahr, aktuell um 6,9 % (+1,0 Mio. Tonnen) wachsen.
Im Segment Gießen der AMAG ist das Geschäft mit Gusslegierungen ein regionales Geschäft mit Schwerpunkt West- und Zentraleuropa. Wichtigste Abnehmerbranche ist dabei die Automobilindustrie, wohin das Segment rund 60 % der Absatzmenge direkt oder indirekt liefert. Für das Segment Gießen ist vor allem die Entwicklung der europäischen Automobilindustrie maßgeblich. Diese war insbesondere im zweiten Quartal des Vorjahres beträchtlich von COVID-19 beeinträchtigt, konnte sich jedoch im weiteren Verlauf spürbar erholen. Die aktuellen Zahlen vom Verband der Automobilindustrie in Deutschland (VDA)10 spiegeln diese Erholung wider: Von Jänner bis einschließlich Juni 2021 wurden um rund 15 % mehr PKWs in Deutschland neu zugelassen als im selben Zeitraum 2020.
Mit Blick auf die PKW-Neuzulassungen in der Europäischen Union ist die Erholung in der Automobilindustrie klar erkennbar. Mit einem Plus von 25,2 % im ersten Halbjahr 2021 wurden insgesamt 5,4 Mio. PKWs neu zugelassen. Die Neuzulassungen liegen damit dennoch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. In China zeigt sich im Halbjahresvergleich ein Plus von 27,3 %, während die Zulassungen in den USA im ersten Halbjahr 2021 um 29,3 % auf 8,3 Mio. Einheiten zulegen konnten.11
- Vgl. VDA, Zahlen und Daten - Monatszahlen Jänner bis Juni 2021
- Vgl. VDA, Pressemeldung vom 16. Juli 2021
AMAG AUSTRIA METALL AG
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AMAG - Austria Metall AG published this content on 29 July 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 29 July 2021 05:46:10 UTC.