BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schlägt vor, die Entscheidung über eine Verlängerung der Atomlaufzeiten in die Hände einer Expertenkommission zu legen. "Wir brauchen jetzt keinen politischen Streit und keine Rechthaberei, sondern wir brauchen eine fachliche Antwort auf die Frage, wie wir stabile und bezahlbare Energieversorgung sicherstellen können und gleichzeitig unsere Klimaschutzziele erreichen", sagte Wissing der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). "Wenn wir es politisch nicht diskutieren wollen, dann müssen wir es wissenschaftlich klären."

Die Bundesregierung hatte nach einem Machtwort von Kanzler Olaf Scholz (SPD) beschlossen, dass die drei verbliebenen drei Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus bis zum 15. April weiterlaufen sollen. Danach soll mit der Nutzung der Atomkraft Schluss sein in Deutschland.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hatte die wiederkehrenden Rufe der FDP und der Opposition nach längeren AKW-Laufzeiten zuletzt klar zurückgewiesen. "Wenn wir jetzt neue Brennstäbe kaufen würden, laufen die alten Kernkraftwerke womöglich noch 20 Jahre. Die Risiken sind hoch, wie die massiven Probleme in Frankreich zeigen", sagte Bas der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag)./svv/DP/he